Eine unabhängige Experten-Jury aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte beim ÖGUT-Umweltpreis 2017 aus 78 Einreichungen die Preisträger in fünf Kategorien. "Besonders begeistert hat mich heuer die Qualität und Vielfalt der eingereichten Projekte der Gemeinden und Städte. Diese Initiativen zeigen für mich, dass das Konzept der Nachhaltigkeit auf lokaler und regionaler Ebene mehr als angekommen ist. Sie zeigen auch, dass die gemeinsame Erarbeitung von nachhaltigen Lösungen – übrigens der Gründungsgedanke der ÖGUT – sowie die integrative Betrachtung sozialer, ökologischer und ökonomischer Fragestellungen die Basis für einen zukunftsfähigen Umbau unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ist", sagte Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT, im Kuppelsaal der TU Wien vor rund 300 geladenen Gästen.
Im Detail
Mit dem Preis in der Kategorie "Frauen in der Umwelttechnik“ wurde Gudrun Senk ausgezeichnet. Gudrun Senk ist Prokuristin bei Wien Energie und leitet die Bereiche Anlagenentwicklung und -Management sowie Forschung. Klimarelevante Themen begleiten seit 15 Jahren den beeindruckenden Karriereweg der Wirtschaftswissenschaftlerin. Seit 2009 setzt sie an führender Stelle bei Wien Energie wichtige Impulse für die Entwicklung des Bereichs Erneuerbare Energien. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.
Die Jury überzeugen konnte in der Kategorie "get active – zukunftsweisende Produktionsverfahren“ die "Rotation Heat Pump“ des Unternehmens ecop Technologies GmbH mit Sitz in Wien. Diese innovative, rotierende Wärmepumpe ist hocheffizient, flexibel, für hohe Temperaturen bis 150°C geeignet und damit auch im industriellen Bereich einsetzbar. Sie weist einen um durchschnittlich 70 % höheren Wirkungsgrad als konventionelle Wärmepumpen auf und kommt ohne umweltschädliche Kältemittel aus. Das Preisgeld von 2.000 Euro wurde von Coca-Cola Austria Verfügung gestellt.
Der Preis in der Kategorie "Nachhaltige Kommune“ ging an die Stadt Salzburg für das Projekt „Quartierssanierung Strubergasse“. In dem Projekt wurden nicht nur Neubau und Sanierung kombiniert, sondern auch ein integratives Energie-, Freiraum- und Mobilitätskonzept mit Vorbildcharakter entwickelt und umgesetzt. Das Gesamtkonzept für die Sanierung wurde in Zusammenarbeit mit Stadtpolitik und den BewohnerInnen erarbeitet. Aspekte der Lebensqualität, Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Wirtschaftlichkeit, Mobilität und Freiraumplanung hatten dabei oberste Priorität. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Österreichischen Städtebund zur Verfügung gestellt.
In der Kategorie "Stadt der Zukunft" wurde das Projekt "Urban Heat Islands – Strategieplan Wien" ausgezeichnet. Der Strategieplan wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit von der BOKU Wien, der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 und weiteren zahlreichen Fachabteilungen der Stadt Wien erarbeitet. In diesem Strategieplan werden über 50 technische und strategische Maßnahmen aufgezählt, die dazu beitragen, Hitzeinseln zu reduzieren und den Grünanteil in Straßen und Freiräumen zu erhöhen. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) mit dem Programm Stadt der Zukunft und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur Verfügung gestellt.
Die Stadt Gmunden (OÖ) konnte mit dem Partizipationsprojekt „Gmundner Bürgerbeteiligungsmodell“ in der Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“ bei der Jury punkten. Das Bürgerbeteiligungsmodell zeichnet sich durch definierte und transparente Prozesse aus und bietet eine breite Palette an unterschiedlichen Beteiligungsmöglichkeiten. Es ermöglicht eine gestalterische und ideenreiche Veränderung der Stadt Gmunden durch "Bottom-Up"- und durch "Top-Down"-Ansätze.
Für ihr zivilgesellschaftliches Engagement wurde Peregrina, ein Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Immigrantinnen in Wien, für das Projekt "Klimaschutz im Alltag - Workshops mit Migrantinnen" ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts finden Workshops mit Migrantinnen statt, in denen die Teilnehmerinnen im Alltag leicht umsetzbare, kostensparende und gesundheitsförderliche Umweltschutzmaßnahmen kennenlernen. Das Preisgeld von 2.500 Euro wurde vom BMLFUW zur Verfügung gestellt. Den BUSINESSART Sonderpreis erhält das Projekt "Garden State – der Markt im Haus". (red)
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