Skigebiet der Superlative entsteht um 81,5 Millionen Euro

500 Aktionäre segneten den Deal im Salzburgerland ab. 

Zwei Berge und Skigebiete prägen Kaprun: das Kitzsteinhorn, Österreichs erstes Gletscherskigebiet mit seinem markanten Gipfel und ganzjährigen hochalpinen Bergerlebnisangeboten und der sanfte Familienberg Maiskogel mit Einstieg direkt im Ortszentrum. Der Wunsch, die beiden Berge seilbahntechnisch zu verbinden und damit das Kitzsteinhorn vom Tal erreichbar zu machen, existiert in der Salzburger Gletschergemeinde seit Jahrzehnten. Nun wurde die Verschmelzung der beiden Unternehmen (Gletscherbahnen Kaprun AG: 38,1 Millionen Euro Umsatz; Maiskogel Betriebs AG: 5,7 Millionen Euro Umsatz) beschlossen. 500 Aktionäre - großteils Einheimische - haben den Mega-Deal mit 100 Prozent abgesegnet. Ein wesentlicher Faktor der Verschmelzung sei die Ausgabe neuer Gletscherbahnen-Kaprun-Aktien an alle bisherigen Aktionäre der Maiskogel Betriebs AG. Damit ist die breite regionale Verankerung der Gletscherbahnen Kaprun AG weiter gestärkt, sagt Rudolf Brauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Maiskogel Betriebs AG.

"Masterplan Kaprun 4.0"

In das Projekt werden 81,5 Millionen Euro investiert, so der Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun AG, Norbert Karlsböck. Sichtbar wird dies bereits im Dezember 2018, wenn die MK Maiskogelbahn, eine 10er Einseilumlaufbahn auf den Maiskogel eröffnet. Schon ein Jahr später nimmt die "3K Kaprun-Kitzsteinhorn-K-onnection" vom Maiskogel zum Kitzsteinhorn den Betrieb auf. Die erste Dreiseilumlaufbahn Salzburgs wird dann die Gäste vom Maiskogel direkt in den Bereich Langwied am Kitzsteinhorn transportieren. Ab Dezember 2019 wird es dann möglich sein, direkt vom Kapruner Ortszentrum (768 Meter) über den Maiskogel die Gipfelstation am Kitzsteinhorn (3.029 Meter) mit einer zwölf Kilometer langen "Perlenkette" von sechs Seilbahnen zu erreichen. Die Aufträge für die Seilbahntechnik wurden bereits vergeben. Die MK Maiskogelbahn errichtet die Firma Leitner, die 3K Kaprun – Kitzsteinhorn – K-onnection die Firma Doppelmayr.

Kaprun will mit diesem Projekt auch die Liste der seilbahntechnischen Pionierleistungen fortsetzen. Nach der Erschließung von Österreichs erstem Gletscherskigebiet 1965, dem Bau einer der welthöchsten Seilbahnstützen und dem Betrieb der weltweit ersten Live-Panoramakamera wird die neue Seilbahnverbindung nicht nur die längste durchgängige Seilbahnachse der Ostalpen, mit 2.260 Metern weist sie auch die größte Höhendifferenz auf. Die Gletscherjet-Bahnen, ab der Talstation im Kapruner Tal (6 Kilometer vom Kapruner Ortszentrum), werden weiterhin unverändert ganzjährig in Betrieb sein. Die neue Seilbahn auf den Maiskogel soll auch im Sommer geöffnet sein.

„Die Verbindung der beiden Seilbahnunternehmen ergibt eine lang angestrebte Einheit und die Möglichkeit, ein einzigartiges, größeres und abwechslungsreicheres Wintersport- und Ganzjahresresort zu entwickeln“, ist Bürgermeister Manfred Gaßner überzeugt. „Sie ist wesentlicher Teil des Konzepts „Masterplan Kaprun 4.0“, das von der Gemeinde Kaprun, dem Tourismusverband Kaprun, der Gletscherbahnen Kaprun AG und Maiskogel Betriebs AG, gemeinsam mit dem renommierten Schweizer Tourismusberater Roland Zegg (grischconsulta) erarbeitet wurde. Wir sehen die Skigebietsverbindung als Riesenchance des Ortes Kaprun, sowohl für die Bevölkerung als auch für alle touristischen Leistungsträger."

Wann die Verbindung zur Schmittenhöhe kommt, ist noch ungewiss (LEADERSNET berichtete).(jw)

www.kitzsteinhorn.at

 

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