Chancen für den IT Standort Österreich

| 02.12.2010

Die Fachgruppe Unternehmensberatung und IT der WK Wien in Kooperation mit Conect Eventmanagement lud zur Veranstaltung "Entwicklung des internationalen Software- und IT-Dienstleistungsmarktes".


Ziel des Events war es, Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, IT und Wissenschaft, einen Überblick über die Entwicklung des internationalen Software- und IT- Dienstleistungsmarktes zu geben und auf Basis europäischer Studien die Chancen für den IT-Standort Wien und Österreich aufzeigen zu können.

Potential bei F&E, Gründungaktivitäten sowie der Innovationskraft von Unternehmen

Timo Leimbach vom Fraunhofer Institut ISI wies in seiner Keynote auf die wirtschaftliche Relevanz der Softwareindustrie hin. "Die Bedeutung der Softwareindustrie wird aufgrund der Querschnittsfunktion für die Wettbewerbsfähigkeit aller anderen Branchen weiter ansteigen. Mit einer guten Standortpolitik und Investitionen in Forschung und Entwicklung kann Österreich von dieser Entwicklung profitieren", so Leimbach. Potenzial besitze Österreich noch bei den Themen Forschung und Entwicklung und Gründungaktivitäten sowie der Innovationskraft von Unternehmen.

Softwaremarkt im Wandel & Wohlstandsmotor IKT

Wie eine im Auftrag der EU-Kommission erstellte Studie aufzeigt, befindet sich der globale Softwaremarkt im Wandel. "Technische Innovationen, neue Geschäftsmodelle und Nutzungsformen werden dafür sorgen, dass der Anteil des klassischen Produkt- und Wartungsgeschäftes zugunsten neuer softwarebasierter Internetdienste (SBIS) abnimmt", meint Leimbach. Bis 2020 werde der Softwaremarkt gesamt jedoch auf rund 390 Mrd. Euro anwachsen. Als größte Treiber gelten Cloud Computing, mobile Applikationen und Open Source.

Laut Herrn Dipl.-Ing. Wilfried Seyruk (WKÖ Österreich, FV UBIT) ist die "IKT zum Wohlstandsmotor geworden und zeichnet für 50% der Produktivitätssteigerung in den Unternehmen verantwortlich. Die Wettbewerbsfähigkeit von immer mehr Unternehmen, hängt daher entscheidend von der Leistungsfähigkeit ihrer IKT-Systeme ab. Software- und IT-Dienstleister werden damit zum unverzichtbaren Erfolgsbegleiter der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung."

Gute Voraussetzungen, aber fehlende Bewusstseinsbildung

In der abschließenden Podiumsdiskussion bekannten sich die anwesenden politischen Vertreter zum IT-Standort Österreich. Für den SPÖ-Abgeordneten Kurt Gartlehner sind die geografischen Voraussetzungen gut, mit den entsprechenden Rahmenbedingungen und flexiblen Arbeitszeitregelungen müsse es auch möglich sein, große Rechenzentren von europäischer Dimension hier anzusiedeln. Ruperta Lichtenecker von den Grünen ortet Nachholbedarf in der Bewusstseinsbildung, das IKT mittlerweile ein wichtiger Wachstumsmotor in der österreichischen Volkswirtschaft sei. Hier gelte es, bereits in Kindergärten und Schulen den Grundstein zu legen. Durch fehlende Investitionen in das Bildungssystem drohe mittelfristig jedoch ein Wettbewerbsnachteil. Karin Hakl von der ÖVP sieht darüber hinaus auch die öffentliche Hand verpflichtet, einen Beitrag zum IT-Standort Österreich zu liefern. Wenn Projekte im e-Government-Bereich wie ELGA sauber umgesetzt werden, würden davon auch viele kleinere und mittlere IT-Unternehmen in Österreich profitieren. (red.)

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