Immobilieninvestments in Russland - Nachfrage steigt

| 30.09.2010

Der Immobiliensektor in den CEE Regionen ist nach wie vor in der Krise. Laut Günther Artner von CEE Equity Research der Erste Group, deuten die aktuellen Entwicklungen aber langsam auf Erholung hin. OLN traf den Wiener Rechtsanwalt Dr. Dr. Josef WIESER, der kürzlich die Zulassung für Russland erhielt, um ihn zu den dortigen Investitionsrisiken und den geschäftlichen Entwicklungen zu befragen.


OLN: Herr Dr. Wieser - Sie haben erst kürzlich die Doppelzulassung für Russland erhalten. Was ist das besondere daran?


WIESER: Soweit mir bekannt ist, bin ich der einzige Österreicher der bislang die Zulassung als Rechtsanwalt in der Russischen Föderation erhalten hat.

OLN: Sie sind auf Immobilienrecht spezialisiert?

WIESER: Ja, darüber hinaus aber noch auf den Gebieten Unternehmensrecht, Investitionsschutz, Luftfahrtrecht und Aufenthaltsrecht. Beratung und Korrespondenz können in deutscher, englischer und russischer Sprache erfolgen.

OLN: Immobiliengeschäfte in Russland - Worin bestehen die Risiken für österreichische Investoren?

WIESER: Ich kann Risiken - zb. im Zusammenhang mit Restitutionsansprüchen – nur im Einzelfall seriös beurteilen. Allgemein ist jedoch darauf zu achten, was man bekommt: Eigentum versus Baurecht, Genehmigungen, die erst einmal verifiziert werden müssen, etc. Bei den russischen Behörden geht man lange und unterschiedliche Genehmigungswege.

OLN: Wie entwickeln sich aus Ihrer Sicht die Geschäfte der Österreicher in Russland?

WIESER: Ich sehe derzeit weniger Neuinvestitionen und Transaktionen, nicht zuletzt aufgrund des schwierigeren Finanzierungsumfeldes. Verbessert sich Letzteres wieder, kann man auch wieder mit mehr Geschäft rechnen.

OLN: Hat sich etwas – und wenn ja was – in Ihrem Geschäft seit der Wirtschaftskrise geändert?

WIESER: Wichtiger als das Abwickeln von Transaktionen ist nunmehr das Überprüfen (Due Diligence), das laufende Kontrollieren (Audit) und die streitige Auseinandersetzung, z.B. mit Gesellschaftern über die weitere Bereitstellung von Kapital, die andere Gegebenheiten nicht akzeptieren wollen, oder  nicht „mitziehen“ können.

OLN: Sie bieten ein großes Portfolio an Dienstleistungen an, ist es ein Vorteil alles aus einer Hand zu haben?

WIESER: Wir bieten neben Rechtsberatung auch Steuerberatung und Business Aviation an. KMU`s sowie Flugzeugeigentümer sehen es meist als Vorteil, alles aus einer Hand zu haben. Ihre Anliegen bewegen sich auch in einer Größenordnung, in der so eine Bündelung überhaupt möglich ist.

OLN: Welche Herausforderungen sehen Sie auf Unternehmer in den nächsten Jahren zukommen?

WIESER: Zum einen: die politischen, rechtlichen und faktischen Risiken richtig einzuschätzen. Zum anderen: genügend Liquidität für eine geografische und inhaltliche Ausdehnung des Geschäfts zu haben.

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