Österreichischer Gratis-Zeitungsmarkt ist gesättigt

| 14.09.2010

Der Verband der Regionalmedien Österreichs (VRM) hat am Dienstag, 14.09, die aktuellen Reichweiten kostenloser Regionalmedien präsentiert.


Dabei wurden die Zahlen erstmals im Rahmen der Media-Analyse erhoben, was den Vergleich mit Bezahl-Zeitungen vereinfacht. Zwei von drei Österreichern lesen laut der Statistik derzeit regelmäßig regionale Gratismedien. "Der Markt ist gesättigt. Neugründungen rechnen sich nicht mehr", zeigt sich daher Gerhard Turcsanyi, Senior Consultant bei The Media Consultants überzeugt.

Kein Platz für neue Gratis-Titel

Dabei sind es vor allem kostenlose Tageszeitungen, bei denen in Österreich in absehbarer Zeit wohl keine Neugründungen kommen werden. "Die Grazer und Linzer Varianten waren Totgeburten", so Turcsanyi. Neben dem Mediaprint-Produkt "Heute" ist in dieser Sparte kein Platz mehr.

"In jedem Bundesland gibt es derzeit mindestens zwei Gratis-Wochenzeitungen. Ich sehe auch hier keinen wirklichen Bedarf mehr", sagt der Medienexperte. Angesichts der Tatsache, dass alleine die Titel der Regionalmedien Austria (RMA), zu denen unter anderem die Bezirksblätter, Bezirksrundschau, die Woche und die Wiener Bezirkszeitung zählen, mit 3,8 Mio. Lesern die Kronen Zeitung als größte Österreichische Tageszeitung um eine Mio. Leser überholen, ein nachvollziehbarer Gedanke.

Marktführerschaft für RMA-Titel

Klarer Marktführer im Segment der Gratis-Titel ist somit die RMA, gefolgt vom Gratis-Produkt der Oberösterreichischen Nachrichten. Die "Tips" erreicht derzeit 910.000 Leser in Oberösterreich und einigen Gebieten Niederösterreichs. Den dritten Platz unter den Gratiszeitungen erreicht das Gratis-Blatt "Heute", das täglich von 816.000 Menschen gelesen wird. Die Wiener Bezirksblätter kommen mit 679.000 Lesern auf Platz vier.

Dabei variieren die Reichweiten der österreichischen Gratistitel bei verschiedenen Personengruppen. So ist die Reichweite bei Frauen mit 69 Prozent höher als bei Männern mit 65 Prozent. Auch bei verschiedenen Altersgruppen sind Unterschiede festzustellen. Die geringste Reichweite haben regionale Gratistitel bei den 14- bis 29-jährigen (59 Prozent), während Personen über 50 mit 72 Prozent Reichweite eine besonders gut abgedeckte Zielgruppe darstellen.

Auch beim Bildungsniveau der Leser gibt es Unterschiede. Besonders stark sind VRM-Mitglieder bei Personen mit Berufs- oder Fachschulausbildung (70 Prozent). Pflichtschulabgänger liegen mit 65 Prozent Reichweite noch vor Maturanten und Hochschulabsolventen, bei denen regionale Gratistitel in Österreich nur 63 Prozent Reichweite aufweisen. (pte)

www.vrm.at

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