Jeder, der schon in Luxor in den Tempelanlagen der Ägypter stand, ist von der Architektur und von deren Weitblick, für nächste Generationen etwas zu schaffen, fasziniert. Die Pharaonen setzten sich für Generationen ein Denkmal, welches bis heute als touristischer Magnet weltweit wirkt. Seit letzter Woche gibt es ein solches Denkmal in Form eines Musiktheaters in der Landeshauptstadt Oberösterreichs. Unter dem Motto "Kultur kostet, aber Unkultur noch viel mehr" waren sich alle anwesenden Minister einschließlich des Bundespräsidenten einig, Epochales geschaffen zu haben.
Finanzministerin Maria Fekter trug zwar zur Gesamtbausumme von 180 Millionen Euro "nur" 25 Millionen bei, freut sich aber als Oberösterreicherin, dass Linz nun in der Mitte der Kulturachse Wien-Salzburg gelandet sei. Landeshauptmann Josef Pühringer verkündete stolz, dass in Oberösterreich kulturelle Großprojekte durchsetzbar sind und nicht durch Populismus zu Fall gebracht werden können. Das technisch modernst ausgestattete Musiktheater Europas hat mindestens die Ausmaße einer oberösterreichischen Staatsoper und Potential, wie einst die Tempelanlage von Luxor. Da das Musiktheater mit der fakultativen Kraft der Gigantomanie am Volksgarten 1 gelandet ist, ist den Oberösterreichern das kulturpolitische Geschick, den Betrieb dieses Hauses auf Dauer finanzieren zu können, zu wünschen. Wenn es die "oberösterreichische Staatsoper" schafft, neue überregionale Gästeschichten anzusprechen und über Umwegrentabilität Wertschöpfung zu generieren, so ist dies im höchsten Maße wünschenswert.
Als gelernte Österreicher sollten wir dieses mutige Projekt ausnahmsweise nicht von Anfang an schlecht reden, sondern hingehen und das Theater als wirtschaftlichen Impuls für die gesamte Region nützen. Wer bei den Eröffnungsfeierlichkeiten dabei war, finden Sie auf unserer Fotogalerie.
VIP Eröffnungsgala Musiktheater Linz - Fotos M. Lauringer
2013-04-11
(160 Fotos)
Eröffnung - Europas modernstes Opernhaus - Fotos C.Holzinger
2013-04-11
(92 Fotos)
