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Deko-Kette schlittert in Konkurs

| Redaktion 
| 04.08.2024

Das Unternehmen verfügt in Österreich über insgesamt 48 Filialen und vertreibt ihre Waren auch über einen Onlineshop. Von der Insolvenz sind 349 Dienstnehmer:innen betroffen.

Die Depot Handels GmbH ist insolvent. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV1870 am Donnerstag bekannt gaben, hat die Deko-Kette, mit Sitz in Wiener Neudorf, am Landesgericht Wiener Neustadt die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt.

48 Filialen

Die Antragstellerin betreibt in Österreich einen Einrichtungs- und Dekorationshandel mit Wohnaccessoires, Geschenkartikeln, Kleinmöbel, etc. an 48 Standorten. Bereits im Juli 2024 wurde über die Muttergesellschaft der Antragstellerin – Gries Deco Company GmbH – in Deutschland ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Infolgedessen wurde die Zulieferung von Waren von der Muttergesellschaft an die österreichische Insolvenz reduziert.

Die Antragstellerin beschäftigt derzeit noch 349 Dienstnehmer:innen und sind die Löhne seit Juli 2024 offen. Das Frühwarnsystem des AMS wurde bereits ausgelöst.

Vom gegenständlichen Verfahren sind laut AKV 111 Gläubiger:innen und laut dem KSV1870 circa 110 Gläubiger:innen mit Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von rund 15,8 Millionen Euro betroffen.

Insolvenzursache

Wie der KSV1870 und Alpenländische Kreditorenverband erfahren haben, machten Verzögerungen in den Lieferketten, erhöhte Kosten im Warentransport und erhebliche Preissteigerungen die nunmehrige Antragstellung auf Eröffnung eines Konkursverfahrens notwendig.

Hinzukommt der Einbruch der Kundennachfrage aufgrund der weiter anhaltenden inflationsbedingten Konsumzurückhaltung. Obwohl auch ein Online-Shop betrieben wird, konnte der Rückgang der Kund:innen in den einzelnen Filialen nicht ausgeglichen werden.

Weitere Vorgehensweise

Derzeit wird eine mögliche Übernahme einzelner Filialen von der Alleingesellschafterin der Antragstellerin angedacht, so der AKV.

Die weitere Entwicklung bleibt jedoch abzuwarten. "Laut eigenen Angaben strebt die Schuldnerin keine Sanierung an. Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird zunächst zu prüfen haben, ob eine zumindest kurzfristige Fortführung möglich ist,“ so Alexander Greifeneder vom KSV1870.

Laut der AKV ist eine Fortführung sowie Sanierung des schuldnerischen Unternehmens nicht geplant und soll dieses in weiterer Folge geschlossen und liquidiert werden.

www.ksv.at

https://www.akv.at/

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