Equal Pension Day
Frauen in Österreich erhalten rund 40 Prozent weniger Pension als Männer

| Janet Teplik 
| 01.08.2024

Neue Zahlen zeigen, noch immer werden beide Geschlechter unterschiedlich vergütet. 

Am 6. August 2024 ist in Österreich offizieller "Equal Pension Day", der jährlich den Tag markiert, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen es erst bis zum Jahresende erhalten haben werden. Zur Erinnerung: es ist August und somit verbleiben noch vier Monate des Jahres.

In Zahlen erhalten Frauen 40,09 Prozent weniger Pension als Männer. Während Männer in Österreich im Durchschnitt aller Alterspensionen monatlich 2.300 Euro beziehen, erhalten Frauen nur 1.378 Euro. Das sind in Summe 922 Euro weniger. In Wien findet am 15. September der späteste Equal Pension Day statt. Hier ist die Differenz mit 29 Prozent am geringsten. Wie es in den anderen Bundesländern aussieht, können Sie in der Infobox nachlesen.

Weniger Geld trotz Mehrbelastung 

"Eine Stunde Frau ist nicht eine Stunde Mann. Die größte Wiener Frauenbefragung 'Wien, wie sie will.' hat die Mehrfachbelastung von Frauen und die Forderung nach gleichem Lohn verdeutlicht. Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Das wirkt sich auf das Einkommen und auf die Pension aus. Altersarmut droht vor allem Frauen. Das ist alarmierend", so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Weiter heißt es: "Unser klares Ziel ist es, die Lohnschere und die Lücke zwischen der Pension von Männern und Frauen zu schließen. Das Ziel ist: Lohntransparenz und gleicher Lohn für gleiche Arbeit!"

Laut Renate Anderl, AK Präsidentin, liege der wirkungsvollste Hebel gegen Altersarmut von Frauen im Erwerbsleben: "Es geht um gerechte Einkommen, um gleiche Aufstiegschancen und um gute, öffentlich bereitgestellte Rahmenbedingungen für Kinder und zu pflegende Angehörige. Es geht aber auch darum, dass Frauen das Regelpensionsalter gesund und von einem Arbeitsplatz aus erreichen können. Wir wissen, dass fast jede dritte Frau nicht aus dem Erwerbsleben in Pension geht. Auch das wirkt sich auf die Höhe der Pension aus. Die Bundesregierung wollte die Armut im Land halbieren – davon sind wir leider weit entfernt, auch was Altersarmut von Frauen betrifft. Das muss daher für die nächste Bundesregierung viel höhere Priorität haben."

Änderungen müssen her

"Geht es in diesem Tempo weiter, braucht es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die Pensionslücke schließt. Mehr denn je muss darauf geachtet werden, dass Frauen Vollzeit arbeiten können und bis zur Pension gesund in Arbeit bleiben, das sind die Knackpunkte für höhere Pensionen von Frauen. Von bloßen Zurufen, dass sie länger oder mehr Stunden arbeiten sollen, ohne die Kinderbetreuung auszubauen, haben sie nichts. Schon jetzt geht jede dritte Frau nicht aus der Erwerbstätigkeit heraus in Pension, sondern aus Krankenständen oder Arbeitslosigkeit. Will man die Pensionslücke schließen, führt kein Weg an flächendeckender Kinderbetreuung, der Chance auf einen Vollzeitarbeitsplatz und gesunden Arbeitsbedingungen vorbei", fordert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende.

Daher informiert das Frauenservice Wien in Kooperation mit den ÖGB Frauen und der AK Wien Abteilung Frauen und Familie anlässlich des österreichweiten "Equal Pension Days" am Dienstag, dem 6. August 2024 von 10 bis 12:30 Uhr auf der Mariahilfer Straße (Höhe Nr. 45) zum Thema. 

Unbezahlte Arbeit

Je höher das monatliche Erwerbseinkommen ist, umso mehr Beitragsmonate geleistet werden, desto höher ist auch die spätere Pension. Während ihrer Erwerbstätigkeit verdienen Frauen im Durchschnitt jedoch weniger als Männer und arbeiten u.a. aufgrund der Kinderbetreuung vermehrt in Teilzeitpositionen, weswegen sie niedrigere Beiträge in die Pensionskasse einzahlen. 

Allerdings leisten Frauen auch den Großteil der unbezahlten Arbeit: Pflege von Angehörigen, Kindererziehung, Haushalt, Besorgungen uvm. Mehrbelastung, aber ohne mehr Entschädigung also. Doch auch nicht entlohnte Arbeit ist Arbeit. Daher fordern Gaál, Anderl und Schumann Änderungen in der Wahrnehmung und die Schließung der Lohnschere sowie Pensionslücke.

www.wien.gv.at

Verbesserung Equal Pension Day in Tagen 2015 - 2024

2015/2024: Österreich: 11 Tage - 26.07./06.08.

Wien: 25 Tage - 21.08./15.09.

Burgenland: 19 Tage - 15.07./03.08.

Niederösterreich: 14 Tage - 21.07./04.08.

Oberösterreich: 11 Tage - 07.07./18.07.

Steiermark: 9 Tage - 21.07./30.07.

Vorarlberg: 9 Tage - 03.07./12.07.

Salzburg: 8 Tage - 25.07./02.08.

Kärnten: 6 Tage - 02.08./08.08.

Tirol: 4 Tag - 19.07./23.07.

Alle Alterspensionen

Österreich/Wien

Alle Alterspensionen monatlich: 1.759/1.811

Männer: 2.300/2.213

Frauen: 1.378/1.572

Differenz in Prozent/"Pension Gap": 40,09/29

Pension Gap in Tagen (= Minus): 147/106

Equal Pension Day 2023: 04.08./13.09.

Im Vergleich zu 2023: +2/+2

Es wäre in Österreich an der Zeit für die Einführung des gesetzlichen Pensionssplitting, wie in anderen EU-Ländern. Wieso soll in Zukunft eine Frau die gemeinsamen Kinder anstatt zu arbeiten mit all ihrer Liebe und Lebenszeit betreuen und am Ende ihres Lebens dafür in die Pensionsarmut rutschen. Es sind doch die gemeinsamen Kinder und dafür gibt es in anderen Ländern das Pensionssplitting für diese Zeit.

In Österreich muss eine Frau das Pensionssplitting beim Staat aktiv beantragen und der Mann muss dem schriftlich auf allen Formularen zustimmen. Viele Frauen vertrauen auf das Wohlwohlen des Mannes oder trauen sich diesen finanziellen Aspekt aus Scham nicht anzusprechen.

https://www.pv.at/web/pension/pension-und-kinder/pensionssplitting

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Verbesserung Equal Pension Day in Tagen 2015 - 2024

2015/2024: Österreich: 11 Tage - 26.07./06.08.

Wien: 25 Tage - 21.08./15.09.

Burgenland: 19 Tage - 15.07./03.08.

Niederösterreich: 14 Tage - 21.07./04.08.

Oberösterreich: 11 Tage - 07.07./18.07.

Steiermark: 9 Tage - 21.07./30.07.

Vorarlberg: 9 Tage - 03.07./12.07.

Salzburg: 8 Tage - 25.07./02.08.

Kärnten: 6 Tage - 02.08./08.08.

Tirol: 4 Tag - 19.07./23.07.

Alle Alterspensionen

Österreich/Wien

Alle Alterspensionen monatlich: 1.759/1.811

Männer: 2.300/2.213

Frauen: 1.378/1.572

Differenz in Prozent/"Pension Gap": 40,09/29

Pension Gap in Tagen (= Minus): 147/106

Equal Pension Day 2023: 04.08./13.09.

Im Vergleich zu 2023: +2/+2

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