PwC-Studie ortet Aufbruchsstimmung am Arbeitsmarkt
Jeder vierte Arbeitnehmende ist bereit, den Job zu wechseln

Fast die Hälfte der Österreicher:innen findet, dass die Arbeitsbelastung in den letzten zwölf Monaten zugenommen hat. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Die Unternehmensberatung PwC hat im April 2024 56.600 Personen in 50 Ländern, die erwerbstätig sind oder auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, befragt. Das sind die Ergebnisse der "Hopes and Fears Global Workforce Survey 2024".

Arbeitsbelastung hat zugenommen

Fast die Hälfte der weltweiten Beschäftigten (45 Prozent) ist der Meinung, dass ihre Arbeitsbelastung in den letzten zwölf Monaten zugenommen hat. In Österreich sind es 42 Prozent, denen die steigenden Anforderungen zu schaffen machen und 34 Prozent, deren tägliche Aufgaben sich verändert haben.

"Die angespannte Wirtschaftslage und der wachsende Druck auf die Arbeitnehmer:innen stellt das Thema Gehalt und Sicherheit in den Mittelpunkt. Gleichzeitig spielen neue Technologien eine immer stärkere Rolle, die Arbeit effizienter und schneller zu erledigen. Unternehmen sind gefragt, die notwendige Transformation voranzutreiben und die Mitarbeiter:innen weiterzubilden", erläutert Johanna Schaller, Senior Managerin Workforce Transformation bei PwC Österreich.

Zufriedenheit bei Mitarbeiter:innen gewachsen

63 Prozent der befragten Österreicher:innen sind mit ihrem Job zufrieden. Global sind es 60 Prozent. Dafür verantwortlich sind unter anderem eine faire Bezahlung mit 85 Prozent, Sinn und Erfüllung im Beruf mit 75 Prozent und Flexibilität mit 66 Prozent.

Zwar ist eine gute Work-Life-Balance den Befragten noch immer sehr wichtig, an erster Stelle steht für die Arbeitnehmenden allerdings ein ansprechendes Gehalt und finanzielle Sicherheit. Das liegt vor allem an den steigenden Kosten im Alltag. Der Anteil derjenigen, die am Ende des Monats noch Geld für Ersparnisse, Urlaube oder sonstige Ausgaben haben, liegt in Österreich bei 44 Prozent bzw. global bei 45 Prozent. Auf der anderen Seite treibt der Leistungsdruck die Forderungen nach höheren Löhnen und Gehältern nach oben. 37 Prozent planen eine Gehaltsverhandlung in den kommenden zwölf Monaten. Außerdem sind 27 Prozent bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Das sind mehr Arbeitnehmer:innen als während der „Great Resignation", der großen Kündigungswelle im Jahr 2022.

"Führungskräfte müssen immer genauer auf die Talente in ihren Unternehmen achten. Dazu gehört, Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter:innen einzugehen - einerseits, um sie fit für den technologischen Wandel zu machen und andererseits ist Upskilling ein wichtiger Hebel, um Talente zu halten. Denn gerade jene, die bereit sind, den Arbeitgeber zu wechseln, haben eine doppelt so hohe Bereitschaft, Fortbildungsprogramme wahrzunehmen – und hier stechen insbesondere die Babyboomer (84 Prozent) hervor. Weiterbildungsangebote für Silver Ager können daher ein starker Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden", so Schaller.

Babyboomer zeigen große Lernbereitschaft

Was die Untersuchung zudem zeigt, ist, dass 55 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer:innen in den letzten zwölf Monaten mehr Veränderungen erlebt haben als in den zwölf Monaten davor. Dementsprechend sind 35 Prozent sicher, dass sie neue Tools und Technologien erlernen müssen, um ihre Arbeit weiterhin erfolgreich auszuführen. Das überfordert auf der einen Seite, ruft aber auch Widerstandsfähigkeit und Optimismus auf der anderen Seite hervor. Während 68 Prozent der älteren Generation der Babyboomer das Gefühl haben, dass es zu viele Veränderungen gibt (im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt von 48 Prozent), fühlen sich 84 Prozent der älteren Generation bereit, sich an die Veränderungen anzupassen. Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt sind es 78 Prozent. 62 Prozent der Österreicher:innen freuen sich darauf, in ihrer Rolle zu wachsen und Neues zu lernen, insbesondere 80 Prozent der Babyboomer.

"Die Arbeitnehmer:innen befinden sich im Spannungsfeld von Heute und Morgen: Zum einen hinterfragen sie Veränderungen kritisch, zum anderen heißen sie aber auch neue Arbeitsweisen willkommen," so die Expertin und fügt hinzu: "Es liegt also an den Arbeitgebern sicherzustellen, dass sie in ihr Team, Weiterbildung und unterstützende Technologien investieren, um den Druck auf sie zu mindern und die besten Talente zu halten, egal in welchem Alter."

www.pwc.at

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