Austrian Standards Event
"Expert Talks" im Zeichen der EU-Standardisierungsstrategie

| Redaktion 
| 16.06.2024

Diese Verfahrensweise soll Transformation, Handelsbeziehungen und Wettbewerbsfähigkeit fördern und in Österreich von Austrian Standards und der OVE gemeinsam mit Partner:innen umgesetzt werden.

Vor einigen Tagen veranstaltete Austrian Standards in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, dem Bundesministerium für Finanzen, der Wirtschaftskammer Österreich, der Industriellenvereinigung und dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik (OVE) die "Expert Talks" im House of Standards & Innovation.

Wettbewerbsfähigkeit wird durch Normung gestärkt

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die EU-Standardisierungsstrategie, die im Februar 2022 von der Europäischen Kommission zur Stärkung eines grünen, digitalen und resilienten EU-Binnenmarktes veröffentlicht wurde. In Österreich übernehmen Austrian Standards und der OVE gemeinsam mit Partner:innen wie dem Wirtschaftsministerium eine aktive Rolle bei der Umsetzung.

In ihrer Keynote berichtete die eigens aus Brüssel angereiste Eszter Batta, Policy Officer Standardisierung der Europäischen Kommission, über die strategische Marktbedeutung von Standards und führte die Ergebnisse der EU-Standardisierungsstrategie an.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) lieferte neben Deep Dives eine ökonomische Analyse der jüngsten Europawahlen. Der österreichische Ministerrat hatte zeitgleich Anpassungen der nationalen Normungsstrategie basierend auf den europäischen Vorgaben beschlossen. Bundesminister Martin Kocher betonte in einer Aussendung die entscheidende Rolle der Normung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer und europäischer Unternehmen.

"Der europäische Wirtschaftsraum ist nicht nur der größte Binnenmarkt der Welt, er ist auch eine einzigartige Mischung aus kultureller und regionaler Vielfalt, Spezialisierung und Flexibilität, die eine hervorragende Basis für Innovation und Kreativität liefern. Mit strategischen Weichenstellungen wie KI-Act und Green Deal kann Europa eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen, vorausgesetzt, es gibt klare Rahmenbedingungen. Dafür sind neben Gesetzen auch dringend Standards erforderlich. Diese schaffen sowohl wichtige Vorlagen für europäische Marktteilnehmende als auch für den internationalen Mitbewerb. Mit der Europäischen Kommission und Partner:innen wie dem Wirtschaftsministerium verfolgen wir einen gemeinsamen europäischen Weg, um unser Ziel zu erreichen", sagte Austrian-Standards-CEO Valerie Höllinger.

Standards immer relevanter für Investor:innen

"Unternehmen und Einrichtungen können von Standards stark profitieren, ist sich Eszter Batta sicher, die zuständige Policy Officer für Standardisierung bei der Europäischen Kommission in Brüssel, die sich mit dem Beitrag der Normensetzung zur Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen beschäftigt.

"Standardisierung bildet nicht nur die Grundlage unseres Binnenmarktes, sondern ist auch das Herzstück der europäischen Industriepolitik. Es ist ein wichtiges Instrument, um Abhängigkeiten zu verringern, unsere europäische Autonomie zu stärken oder den grünen und digitalen Wandel zu beschleunigen. Investor:innen werden bei vielen zukunftsweisenden Themen besonders auf Standards achten, beispielsweise im Bereich ESG (Umwelt, Sozial und Governance-Kriterien) oder beim Einsatz von Net-Zero Technologien. Standards gewährleisten Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum für europäische Unternehmen sowohl in Europa als auch darüber hinaus," betonte Batta in ihrer Rede.

Wahljahr 2024

Am 5. November wird in den USA der neue Präsident gewählt. In Abhängigkeit vom Ausgang der bereiten sich viele Märkte schon jetzt auf mögliche Handelskonflikte und -barrieren mit den USA vor. Die Wahlen in Europa sind noch nicht lange her. An den großen Themen der nächsten Legislatur-Periode wird sich für ein Europa, das mehr denn je im internationalen Wettbewerb steht, wenig ändern.

"Tools wie die Durchsetzungsverordnung (ER) oder der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) setzen wesentliche europäische Akzente in der Geopolitik des internationalen Handels. Gleichzeitig verbreitern sie die handelspolitischen Ziele auf außen- und sicherheitspolitische, ökologische und humanitäre Themen. Die Herausforderung für Europa wird sein, den fruchtbaren Mix aus defensiver und offensiver Politik zu finden und Protektionismus zu vermeiden", so WIFO-Expertin Elisabeth Christen, die die dauerhafte Bedeutung, die neue handelspolitische Instrumente im Zusammenspiel mit der EU-Standardisierungsstrategie für das wichtigste Asset der EU, eben dem EU-Binnenmarkt, haben, betont.

Sie sieht Europa als Rolemodel und weltweit anerkannten Rulemaker für internationale Handelsbeziehungen. Mitverantwortlich dafür ist die Anwendung von Standards in Drittstaaten während der letzten Jahrzehnte, die auch europäische Werte global multipliziert haben.

www.austrian-standards.at

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