Weiterer Job für Elisabeth Köstinger

| Tobias Seifried 
| 19.12.2023

Die Ex-Politikerin soll ihre Erfahrung aus dem Europäischen Parlament und als Ministerin für Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und Tourismus in die Zusammenarbeit mit einer Wiener Universität, der eine Nähe zu Viktor Orbán attestiert wird, miteinbringen.

Elisabeth Köstinger bekommt nach ihrem Ausstieg aus der Politik eine weitere Aufgabe. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Superfund zog sie in den Verwaltungsrat der Billig-Airline Ryanair ein (LEADERSNET berichtete). Kurze Zeit später ging die Ex-Tourismus- und Landwirtschaftsministerin zusätzlich unter die Investorinnen. Nun ist Köstinger auch noch Mitglied eines Gremiums der Modul University Vienna. Der Hochschule wird eine Nähe zum ungarischen Staatschef Viktor Orbán attestiert. Seit Frühjahr 2023 ist nämlich das Mathias Corvinus Collegium (MCC) mit einer Beteiligung von 90 Prozent Mehrheitseigentümer der Modul University Wien. Dieser Thinktank soll wiederum eine enge Verbindung zu Orbán pflegen.

Die Privatuniversität am Wiener Kahlenberg hat jedenfalls kürzlich ihren neuen Universitätsrat vorgestellt. Das neu gewählte Gremium soll die Universitätsleitung in sämtlichen strategischen Fragen, die in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Einrichtung stehen, beraten.

Neue Mitglieder für weiteres Wachstum

Die Mitglieder sollen der Modul University Vienna zu weiterem Wachstum verhelfen. Als Vertreter der Eigentümer repräsentieren Zoltan Szalai, Botond Varga und Balázs Szepesi das Mathias Corvinus Collegium sowie Kasia Greco die Wirtschaftskammer und Handelskammer Wien. Szalai wurde als Vorsitzender des Universitätsrats gewählt. Ebenfalls Teil des Gremiums ist Elisabeth Köstinger, die ihre Erfahrung aus dem Europäischen Parlament und als Ministerin für Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und Tourismus in die Zusammenarbeit miteinbringen soll. Weiters sind Karim Jalloul (Vertreter der Wirtschaft oder einer öffentlichen Institution) sowie Rony G. Flatscher und Alfred S. Posamentier (Vertreter einer anderen Universität oder Forschungseinrichtung) Teil des neu ernannten Universitätsrats. Beraten wird das Gremium von Karl Wöber, dem Rektor und Geschäftsführer der Modul University Vienna.

Die Ex-Politikerin sagt zu ihrer Aufgabe: "Die Modul University Vienna ist für ihre Ausbildung im Tourismus und für die Expertise ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung international bekannt. Bereits in meiner Zeit als Ministerin waren wissenschaftliche Studien ein unverzichtbarer Bestandteil für Entscheidungsfindungen und damit die positive Weiterentwicklung der gesamten Tourismusbranche. Ich bin überzeugt davon, dass durch den neuen Mehrheitseigentümer MCC ein großes Potenzial für den touristischen Forschungsstandort entsteht und werde gerne mit meinen jahrelangen Erfahrungen und dem entsprechenden Netzwerk einen erheblichen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung leisten."

Entwicklungsplan genehmigt

Als eine der ersten Maßnahmen hat der neue Universitätsrat den im Frühjahr 2023 überarbeiteten Entwicklungsplan für die kommenden fünf Jahre genehmigt. Dieser wurde kürzlich der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Österreich vorgelegt. "Mit dem neu überarbeiteten Entwicklungsplan wird das Wachstum der Universität als Ort für erstklassige Hochschulbildung, Demokratie und gesellschaftlichen Fortschritt auf der Grundlage der bestehenden Grundwerte fortgesetzt. Wissen, Kreativität und Innovation sowie persönliche Integrität, gegenseitiger Respekt, Verantwortung und Nachhaltigkeit stehen daher nach wie vor im Zentrum sämtlicher Entscheidungen, im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Modul University Vienna", erklärt Wöber.

Internationale Ausrichtung 

Aufgrund des bestehenden Wettbewerbs auf nationaler Ebene könne die Universität laut Wöber nur mit internationalen und hochspezialisierten Angeboten bestehen: "Unsere internationale Strategie, die sich über europäische Grenzen erstreckt, ist ein wesentlicher Aspekt der Qualitätsentwicklung der Modul University Vienna. Der neu zusammengesetzte Universitätsrat hat sich dazu verpflichtet diese Strategie mit vereinten Kräften zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund werden Studierende aus aller Welt rekrutiert, neue Dozenten eingestellt, Programme zur Förderung der Studierendenmobilität gefördert und starke Netzwerke in Form von internationalen Kooperations- und Partnerschaftsvereinbarungen mit anderen Universitäten und Wirtschaftspartnern aufgebaut."

www.modul.ac.at

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