Helnwein hüllt den Wiener Ringturm in eine Botschaft gegen Gewalt

Auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereins gestaltete der Starkünstler den überdimensionalen Aufruf an der Gebäudefassade.

Fünf Jahre nach seiner ersten Verhüllung kommt es nun zur zweiten Kooperation des Wiener Städtischen Versicherungsvereins mit dem Künstler Helnwein. Das Werk "My Sister" zeigt das blutverschmierte Gesicht eines Mädchens in überlebensgroßen Proportionen an zwei Fronten des Ringturms. "Die Kunst hat viele Aufgaben, eine davon ist es, sich mit Gewalt auseinanderzusetzen. Es gibt eine lange Tradition in der Kunst, die die Menschen dazu zwingt, sich damit zu beschäftigen, meistens jedoch vergeblich, weil verständlicherweise vieles verdrängt wird. Aber die Verdrängung hat die Gefahr, dass sich die Geschichte immer wiederholen muss", beschreibt Gottfried Helnwein die Intention und die Hintergründe seines Kunstwerks.

Anti-Gewalt-Kampagne des Wiener Städtischen Versicherungsvereins

Auf insgesamt 3.000 Quadratmetern macht der Künstler Gewalterfahrungen von Frauen und Kindern nachdrücklich sichtbar. "Mit diesem Kunstwerk ist ein starkes Zeichen verbunden: Gewalt – ob physischer, psychischer oder virtueller Natur – darf niemals toleriert werden. Die Zivilgesellschaft ist dazu aufgerufen, eindeutig Stellung zu beziehen“, sagt Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

Die Ringturmverhüllung wird bis Ende Oktober zu sehen sein. Mit den Montagearbeiten des 3.000 Quadratmeter großen Kunstwerks "My Sister“ wird das Wiener Unternehmen Movelight betraut. In den nächsten Tagen werden insgesamt 30 bedruckte Netzbahnen – mit je einer Breite von rund drei Metern und einer Länge von bis zu 43 Metern – Stück für Stück auf allen vier Seiten des Ringturms mit mehr als 22.000 Kabelbindern montiert.

Ausstellung und Diskussionsreihe

Teil der Anti-Gewalt-Kampagne des Wiener Städtischen Versicherungsvereins wird auch eine Ausstellung im Ringturm sein, die sich ab 9. Oktober mit den Schwerpunkten situative und häusliche Gewalt, der Rolle der Kunst sowie "safe public spaces" auseinandersetzt. Diese Ausstellung, die in Kooperation mit der UN-WOMEN-Kampagne "Orange The World" stattfindet, kann von Montag bis Freitag jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr und bei freiem Eintritt besucht werden. Begleitend zur Ausstellung findet eine Diskussionsreihe mit  Expert:innen statt, an der ebenfalls bei freiem Eintritt teilgenommen werden kann. Das vollständige Programm ist unter hier zu finden.  

www.wst-versicherungsverein.at

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