Immo-Investments im ersten Halbjahr um 45 Prozent eingebrochen

| Redaktion 
| 05.07.2023

EHL hat eine Branchenanalyse durchgeführt und drei Kernpunkte für die nächsten Monate aufgelistet.

Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt steht laut der EHL Investment Consulting vor einer Reihe von Herausforderungen, die durch ein signifikant gestiegenes Zinsniveau und eine große allgemeine Unsicherheit in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine, hoher Inflation und zurückhaltenden Banken verursacht werden. Dennoch würde sich inmitten dieser Unsicherheit auch Chancen für Investor:innen eröffnen, die bereit sind, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen.

Rückgang des Gesamttransaktionsvolumens

Im ersten Halbjahr 2023 betrug das Gesamttransaktionsvolumen auf dem österreichischen Immobilienmarkt circa 1,2 Milliarden Euro, wobei rund 560 Millionen Euro im ersten Quartal und 630 Millionen Euro im zweiten Quartal verzeichnet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von circa 45 Prozent.

Für diesen drastischen Einbruch des Investmentmarktes seien insbesondere die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verantwortlich, die zu einer deutlichen Zurückhaltung auf Investorenseite geführt haben. Finanzierungen sind seit dem Ende der Nullzinspolitik der EZB nicht nur signifikant teurer geworden, sondern für viele Marktteilnehmer:innen auch deutlich schwieriger zu erlangen. Der dadurch ausgelöste, starke Anstieg der Renditen bzw. Rückgang der Preise hat sich im zweiten Quartal weiter fortgesetzt. Die Preisfindung bei vielen Objekten sei dadurch weiterhin schwierig bzw. teils auch noch nicht möglich, da die Vorstellungen potenzieller Käufer:innen und Verkäufer:innen noch immer deutlich auseinanderklaffen.

Laut der Analyse seien im gewerblichen Bereich derzeit kaum Core-Objekte verfügbar und die omnipräsente ESG-Thematik würde zusätzliche Kostensteigerungen für die Investor:innen bewirken. Zwischenzeitlich war zu beobachten, dass sich die Zeit des Abwartens allmählich dem Ende nähert, viele Investor:innen wieder deutlich aktiver werden und in die Detailprüfung unterschiedlichster Objekte gehen. Die EHL Investment Consulting rund um Franz Pöltl, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting, geht davon aus, dass sich im zweiten Halbjahr 2023 das Investitionsgeschehen wieder leicht erholt, wenn auch weiterhin auf einem deutlich geringeren Niveau als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wenn das Ende der Zinsanhebungen der EZB eingeleitet wird, rechnen die Expert:innen mit einem deutlichen Anstieg des Transaktionsgeschehens

Ausblick

Obwohl die Aktivität einiger Investor:innen wieder zunimmt, herrscht weiterhin eine große Zurückhaltung auf dem Transaktionsmarkt. Häufig klaffen die Preisvorstellungen von Käufer:innen, die mit hohen Kosten für Grundstücke, Baukosten und Zinsen konfrontiert sind und Verkäufer:innen, deren Kaufpreiskalkulation das aktuelle Zins- und Renditeniveau zugrunde liegt, weit auseinander, was momentan zu einer Stagnation des Marktes führt.

Für die nächsten Monate erwarte die EHL Investment Consulting ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld, wobei die Expert:innen davon ausgehen, dass sich die Transaktionstätigkeit nach den Sommermonaten Juli und August wieder deutlich erhöhen wird.

Die derzeit in Prüfung befindlichen Investments würden ein klares, weiterhin aufrechtes Interesse der Investor:innen an unterschiedlichsten Assetklassen mit unterschiedlichsten Risikoprofilen zeigen. Es sei damit zu rechnen, dass es nach Erreichen eines neuen Marktgleichgewichts wieder eine erhöhte Abschlussquote geben wird, die sich erhöhend auf das Transaktionsvolumen auswirkt.

www.ehl.at/investment

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