In der Automobilwelt gibt es zum Wochenbeginn zwei neue Elektro-Limousinen mit großer Reichweite und ein traditionsreiches Comeback.
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Im Jänner hat VW den ID.7 auf der Technik-Messe CES in Las Vegas noch stark getarnt gezeigt (LEADERSNET berichtete). Am Montag wurde die fast fünf Meter lange Limousine, die im Volksmund als "Elektro-Passat" bezeichnet wird, offiziell und ohne Tarnkleid vorgestellt. BMW hat zum Wochenbeginn wiederum den i7 M70 xDrive aus dem Hut gezaubert. Bei der Luxus-Limousine handelt es sich um das bisher stärkste reine Elektroauto der bayrischen Marke. Darüber hinaus hat die italienische Traditionsmarke Lancia ein internationales Comeback angekündigt. Zuletzt verkaufte die Fiat-Tochter nur noch ein stark in die Jahre gekommenes Modell - und das ausschließlich in Italien. Doch unter dem Dach des Stellantis-Konzerns kommt es ab 2024 zur Rückkehr. Zwei Jahre später wird Lancia als reine Elektromarke auftreten. Die E-Plattform teilen sich die neuen Lancias dann mit Modellen anderer Konzernmarken wie Peugeot, Opel, Citroen, Fiat, DS, Jeep, etc.
VW ID.7
Der ID.7 ist das vorläufige Flaggschiff von Volkswagens ID-Reihe. Die Limousine nutzt zwar den modularen Elektrobaukasten (MEB), der auch bei Autos wie VW ID.3, ID.4 und ID.6, Audi Q4 e-tron, Skoda Enyaq iV oder Cupra Born zum Einsatz kommt, für das Top-Modell wurde dieser aber überarbeitet. Mit der Kombination aus Reichweiten bis zu 700 Kilometern, Heckantrieb, großzügigem Innenraum und modernen Technologien soll der ID.7 komfortables Reisen ermöglichen. Zu den Konkurrenten der 4,97 Meter langen Limousine zählen u.a. Mercedes EQE, Tesla Model 3 und S, BMW i4 sowie Nio ET5 und ET7.
Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen, sagte im Rahmen der Weltpremiere: "Mit dem ID.7 gehen wir den nächsten Schritt in unserer Elektro-Offensive. Die Limousine bietet hohen Komfort und große Reichweiten. Schon 2026 werden wir das breiteste E-Portfolio aller Hersteller anbieten – vom Einstiegsmodell für unter 25.000 Euro bis zum neuen Top-Modell ID.7. Unser Ziel bis 2030: Ein E-Auto Anteil in Europa von 80 Prozent. Ab 2033 wird Volkswagen in Europa nur noch E-Autos produzieren."
Der ID.7 ist das erste MEB-Modell (Modularer E-Antriebsbaukasten) mit einer neuen Antriebsgeneration, die effizienter arbeiten soll. Es ist mit 210 kW/286 PS die bislang leistungs- und drehmomentstärkste E-Maschine eines Volkswagen ID. Modells. Audi und Skoda bieten aber bereits MEB-Modelle mit bis zu 299 PS an. In der VW-Limousine kommt die Leistungsvariante unabhängig von der gewählten Batteriegröße zum Einsatz. Ihr abfallendes Dach im Coupé-Stil trägt zu einem guten Luftwiderstandsbeiwert von etwa 0,23 bei. Der lange Radstand (2,97 Meter) und die kurzen Überhänge sorgen im Innenraum für ein großzügiges Raumangebot für bis zu fünf Insassen. Der Kofferraum fasst 532 Liter, einen Frunk (vorderer Kofferraum) gibt es jedoch nicht.
Im ID.7 Pro bietet die Batterie eine Kapazität von 82 kWh, was für 615 km Reichweite sorgen soll. Beim ID.7 Pro S verbaut VW einen 91 kWh-Akku, der die bereits erwähnten 700 km Reichweite (WLTP) ermöglichen soll. Letzterer verfügt über eine DC-Ladeleistung mit maximal 200 kW, bei der kleineren Batterie sind es bis zu 170 kW.
Wie berichtet, kommt im ID.7 ein neues Bedien- und Displaykonzept zum Einsatz. Damit reagiert VW auf Kritik seiner Kund:innen und möchte das Bedienerlebnis in mehreren Bereichen verbessern. Dazu zählen serienmäßig verbaute Features wie 15-Zoll-Touchscreen, das Augmented-Reality-Head-up-Display, eine in die erste Ebene des Infotainment Systems integrierte Bedienung der Klimatisierung, frei belegbare Favoritentasten sowie ein hinterleuchteter Touch-Slider. Zu den Highlights auf der Optionsliste zählen u.a. Massagesitze, elektronisch dimmbares Panoramadach und 700-Watt-Soundsystem von Harman Kardon. Assistenzsysteme wie der "Travel Assist" mit Schwarmdaten können im ID.7 bei Bedarf die Quer- und Längsführung übernehmen. Das Parken kann der Stromer auf verschiedene Arten selbständig erledigen - auch per Appsteuerung von außerhalb des Fahrzeugs.
Die Markteinführung des ID.7 soll noch dieses Jahr in Europa und China starten, in Nordamerika ab 2024. Hierzulande dürfte der Einstiegspreis bei knapp unter 60.000 Euro liegen. Die Limousine ist laut VW eines von zehn neuen E-Modellen, die die Marke bis 2026 auf den Markt bringen will. Dazu zählt auch die Serienversion des ID. 2all für unter 25.000 Euro (LEADERSNET berichtete).
BMW i7 xDrive
Seine Weltpremiere feiert das neue vollelektrische Performance Modell von BMW M im Rahmen der internationalen Automobilmesse Auto Shanghai (18. bis 27. April 2023) in China. Produziert wird der i7 M70 xDrive gemeinsam mit allen weiteren Varianten der Luxuslimousine im deutschen Werk Dingolfing. Das vom normalen i7 xDrive60 bekannte Motorenprinzip wurde hier noch einmal adaptiert. Die Antriebseinheit wird sechsphasig betrieben und verfügt über einen Doppelinverter. Dadurch soll sich eine signifikant gesteigerte Spitzenleistung erzielen lassen, die bis in hohe Geschwindigkeitsbereiche zur Verfügung stehen soll.
Der auf die Hinterachse wirkende Motor erzeugt eine Höchstleistung von 360 kW/489 PS. Im Zusammenwirken mit der 190 kW/258 PS starken E-Maschine an der Vorderachse entsteht ein elektrischer Allradantrieb mit einer Systemleistung von 485kW/660 PS und einem Systemdrehmoment, das im Sport Mode 1.015 Nm und bei Aktivierung der Launch Control oder der Sport Boost Funktion sogar 1.100 Nm beträgt. Mit einer Beschleunigung von 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h ist der rund 2,8 Tonnen (!) schwere i7 M70 xDrive das schnellste rein elektrisch angetriebene BMW Modell. Seine Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h limitiert.
Die Hochvoltbatterie ist im Unterboden des Fahrzeugs angeordnet und stellt einen nutzbaren Energiegehalt von 101,7 kWh zur Verfügung. Damit soll der BMW auf eine Reichweite von 488 bis 560 Kilometer (WLTP) kommen. Wechselstrom-Laden ist im i7 M70 xDrive serienmäßig mit einer Leistung von bis zu 22 kW möglich. Gleichstrom kann mit einer Leistung von bis zu 195 kW geladen werden. So lasse sich die Reichweite mit einem Zwischenstopp an einer entsprechenden Ladestation innerhalb von zehn Minuten um bis zu 170 Kilometer (WLTP) erhöhen, teilte BMW mit.
Billig ist das neue Elektro-Flaggschiff freilich nicht. Aufgrund der umfangreichen Serienausstattung und der Preisgestaltung der Konkurrenz (Mercedes EQS, Lucid Air, Tesla Model S Plaid, etc.) scheinen die mindestens 167.500 Euro, die BMW für den i7 M70 xDrive in Österreich verlangt, jedoch angemessen.
Comeback von Lancia
Für Lancia-Fans gibt es ebenfalls eine gute Nachricht. Die bis auf Italien von allen Märkten verschwundene Marke feiert ein internationales Comeback. Konkret geben die Italiener, die mittlerweile zum Stellantis-Konzern gehören, am Wochenende mit einer elektrisch angetriebenen Studie einen Ausblick auf ihre Fahrzeugmodelle in den kommenden zehn Jahren.
"Der Lancia Pu+Ra HPE ist die Vision unserer Marke für die nächsten zehn Jahre. Dieses Konzeptfahrzeug ist der erste Schritt von Lancia in die Elektromobilität und symbolisiert unsere Strategie, Automobile zu konzipieren und zu leben. Beginnend mit dem neuen Lancia Ypsilon sind alle unsere zukünftigen Fahrzeugmodelle vom Lancia Pu+Ra HPE inspiriert", kommentierte Luca Napolitano, CEO der Marke Lancia.
Optisch erinnert die Studie etwas an den legendären Stratos. Passend dazu soll die Komponente Pu+Ra im Namen des Konzeptfahrzeugs für das pure und radikale Design stehen. HPE ist die Abkürzung für High Performance Electric und verweist auf den Elektroantrieb. Das Akronym HPE verwendete Lancia erstmals in den 1970er Jahren für das Modell Beta – damals steckte dahinter allerdings die Bezeichnung High Performance Estate als Charakterisierung eines sportlichen Kombis.
Die Karosserie des Pu+Ra HPE weist fließende Seitenlinien auf, die zum Heck hin abfallen. Fans dürfte das neue Markenlogo, das die historischen Elemente Lenkrad, Flagge, Schild und Lanze sowie den Lancia Schriftzug neu interpretiert, gefallen. Vorne dominiert eine Neuinterpretation des Lancia-typischen schildförmigen Kühlergrills. Hinten sind wiederum die runden Rückleuchten eine Referenz an die sportliche Seele der Marke.
Auch der Innenraum des Showcars soll einen Ausblick auf die neue Designsprache von Lancia geben. Hier geht es ziemlich reduziert zu. Einflüsse italienischen Innendesigns sollen beispielsweise die runden Teppiche und die vorderen Sitze, die sich in Form, Bezug und Farbgebung an Sesseln der Luxusmöbelmarke Cassina orientieren, zeigen. Die Bedienung erfolgt weitestgehend via Toucheingabe oder über Sprachbefehle. Künstliche Intelligenz soll dabei unterstützen. Insgesamt verspricht Lancia ein intuitives Bedienkonzept.
Die Renaissance von Lancia geht im Gleichtakt mit der Elektrifizierungsstrategie der Stellantis Gruppe. Der für das Jahr 2024 vorgesehene neue Ypsilon soll ausschließlich mit elektrifizierten Antrieben auf den Markt kommen: wahlweise in Elektro-Version oder mit Hybrid-Technologie. Ab 2026 werden laut eigenen Angaben alle neuen Fahrzeugmodelle von Lancia vollelektrisch angetrieben und ab 2028 will die Marke ausschließlich Elektro-Fahrzeuge anbieten.
Compact Electric ist in ganz Österreich vertreten und freut sich über alle Kund:innen - unabhängig deren Größe. Im LEADERSNET-Interview spricht Ulrike Haslauer, Geschäftsführerin der Compact Electric GmbH, über die Ursprünge ihres Unternehmens, das Geschäftsfeld Energieerzeugung, potenzielle zukünftige Entwicklungen dieses Sektors und ihre langjährige Technikaffinität.
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