Die schrittweise Konjunkturverbesserung der vergangenen Monate hat einen leichten Dämpfer erlitten.
Niedrigster Wert des laufenden Jahres
"Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im März auf minus 1,6 Punkte gesunken und fiel damit auf den niedrigsten Wert des laufenden Jahres. Die Aufhellung der Konjunktur seit dem Jahreswechsel wurde durch die Stimmungseintrübung in der heimischen Industrie und in einigen Dienstleistungsbereichen unterbrochen", meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: "Die erwartete Erholung der heimischen Wirtschaft ist damit zwar nicht abgesagt, wird sich jedoch nach unserer Einschätzung verspäten. Im Verlauf des zweiten Quartals sollte der Konjunkturfrühling einsetzten und die österreichische Wirtschaft langsam zurück auf Wachstumskurs bringen."
Mit einem Durchschnittswert von minus 1,3 Punkten im ersten Quartal 2023 zeigt der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator eine leicht rückläufige Wirtschaftsentwicklung in Österreich zu Beginn des Jahres 2023 an. "Nach der Stagnation zum Jahresende 2022 gehen wir für die ersten drei Monate des laufenden Jahres von einem leichten Rückgang des BIP zum Vorquartal aus. Eine schwache Konsumnachfrage als Folge der hohen Inflation hat die Entwicklung in vielen Dienstleistungsbereichen insbesondere im Einzelhandel stark beschränkt. Zudem mangelte es an Unterstützung durch die globale Wirtschaft, was sich in schwächeren Exportzahlen niederschlug und die Industrie belastete. Unter diesen Rahmenbedingungen litt die Investitionstätigkeit spürbar, zumal auch am Bau starke Auftragsrückgänge verzeichnet wurden", meint Bruckbauer.
Inflation begann zu sinken
Nach dem Jahresbeginn begann die Inflation in Österreich zu sinken. Im März nahm die Teuerung dank des Rückgangs der Energiepreise sowie administrativer Maßnahmen wie der Strompreisbremse mit geschätzten 9,1 Prozent im Jahresvergleich erstmals seit einem halben Jahr in den einstelligen Bereich ab. Während sich der Abwärtstrend der Gesamtinflation voraussichtlich fortsetzen wird, habe die Kerninflation, also die Inflation ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel, ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Im März überstieg sie voraussichtlich sogar die Gesamtinflation.
"Steigende Lohnkosten werden noch einige Zeit für eine Aufwärtsbewegung bei den Dienstleistungspreisen sorgen und den Rückgang der Gesamtinflation, gestützt auf den sich weiter abschwächenden Preisdruck bei Gütern, bremsen", meint Pudschedl und ergänzt: "Wir gehen von einer Verringerung der Inflation im Jahresdurchschnitt 2023 auf 6,5 Prozent aus, allerdings mit klarem Risiko nach oben. Damit wird die Teuerung in Österreich bedingt durch starke Zweitrundeneffekte spürbar über der Inflation im Euroraum von 5,5 Prozent liegen. Auch 2024 erwarten wir mit drei Prozent gegenüber 2,4 Prozent im Euroraum eine höhere Inflation."
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