Preisanstieg bei Immobilien bremst sich ein

| Redaktion 
| 13.04.2023

Inflation, steigende Zinsen, verschärfte Kreditvergaben und hohe Energiekosten verunsichern allerdings Branche und Menschen.

Bei der Präsentation des Immobilienpreisspiegels 2023 des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zeigte sich, dass sich die Dynamik der anhaltenden Preisanstiege in den vergangenen Jahren – vor allem von 2021 auf 2022 – merklich abgeschwächt hat.

Unsicherheit bremst

Nach kontinuierlichem Wachstum in den vergangenen Jahren, das in einigen Immobiliensegmenten und Bundesländern eine enorme Dynamik angenommen habe, sei dieses aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten nun gebremst, heißt es von der WKÖ.

"Seit Herbst 2022 ist nun zum ersten Mal seit zehn Jahren ein Rückgang bei Immobilientransaktionen zu bemerken", sagt Fachverbandsobmann Gerald Gollenz. Die Nachfrage nach Immobilien sei jedoch nach wie vor stark – sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Investor:innen. Auch die Makler:innenunternehmen würden von anhaltend guter Auftragslage berichten, allerdings würden die Abschlüsse oft nicht zustande kommen: Verkäufer:innen und Käufer:innen würden abwarten, wie sich die Preise entwickeln werden. Entscheidungen würden verschoben.

"Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon viele 'Hochs und Tiefs' der Immobilienwirtschaft erlebt, aber selten so viel Verunsicherung gesehen wie derzeit", spricht Gollenz eine Vielzahl an Faktoren an, die auf die Immobilienwirtschaft wirken würden: Inflation, steigende Zinsen, verschärfte Kreditvergaben sowie die hohen Energiekosten.

Gesunkene Nachfrage

"Die dynamischen Preisentwicklungen der letzten Jahre gehören vorerst der Vergangenheit an. Durch die gesunkene Nachfrage werden die Preise im laufenden Jahr mit wenigen Ausnahmen stagnieren", analysiert der Fachverbandsobmann. Ein Rückgang oder gar Preisverfall am Wohnungsmarkt sei allerdings nicht zu erwarten. Konkret treffe aktuell die nachlassende Nachfrage aufgrund von Kreditrichtlinien, Verunsicherung, Inflation und Energiekosten auf ein nach wie vor knappes Angebot. Die Bautätigkeit der Projektentwickler:innen habe sich verlangsamt, weshalb in den kommenden Jahren weniger Wohnungen auf den Markt kommen würden.

www.wko.at

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