Mit fast elf Prozent erreichte die Inflation im November im Vergleich zum Vorjahr einen weiteren Höchstwert. Hauptgrund dieses sprunghaften Anstiegs waren erneute Preissteigerungen für Haushaltsenergie und Treibstoff. Die Analyst:innen der Erste Group haben sich nun unter den Österreicher:innen umgehört.
Hohe Energie- und Lebensmittelpreise
Allerdings breitet sich die Teuerung auch zusehends auf andere Bereiche des Lebens, wie Gastronomie und Bekleidung, aus. Auch wenn sich das Inflationstempo in den kommenden Monaten etwas beruhigt, halten die hohen Energie- und Lebensmittelpreise sowie die anhaltenden Lieferkettenprobleme die Preise hoch.
Deshalb erwarten die Analyst:innen der Erste Group in den kommenden Monaten weitere Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank, die allerdings kleiner als zuletzt ausfallen dürften. Das sehen auch viele Österreicher:innen so: 44 Prozent der Befragten denken, dass die Spar- und Kreditzinsen weiter steigen werden. Mit sechs Prozent ist die Zahl jener, die wieder eine Senkung der Spar- und Kreditzinsen erwarten, vergleichsweise gering, 13 Prozent erwarten keine Änderung der derzeitigen Zinslage.
Sparbuch weiter im Abwärtstrend
Obwohl das Sparbuch (50 Prozent, -5 Prozentpunkte) und der Bausparvertrag (32 Prozent, -4 Prozentpunkte) nach wie vor die gefragtesten Anlageformen der Österreicher:innen sind, verlieren sie weiter deutlich an Beliebtheit. Auch Wertpapiere (gesamt: 31 Prozent, -4 Prozentpunkte), wie Fonds, Aktien und Anleihen sinken im Rahmen der jüngsten Abwärtstendenz am Kapitalmarkt in der Gunst der heimischen Anleger:innen.
Leicht gestiegen ist die Zahl jener, die in den nächsten zwölf Monaten keine Geldanlage planen. Einen deutlichen Sprung machte im Jahresvergleich die Höhe der durchschnittlich geplanten Veranlagungssumme: Sie steigt von rund 4.900 Euro auf 6.800 Euro (+39 Prozent).
"Man muss die Rolle des Sparbuchs neu überdenken. Ein Notgroschen, einen Puffer aufbauen – dafür ist das Sparkonto das Richtige. Darüber hinaus hat das Sparbuch an Attraktivität verloren. Die höheren Zinsen können dem Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht entgegenwirken. Das heißt, das Geld am Sparbuch wird immer weniger wert. Da sollte man gegensteuern. Das funktioniert mit alternativen Investitionsmöglichkeiten besser als mit klassischen Sparformen. Nicht zu handeln ist derzeit sicherlich die schlechteste Lösung, Ich werde nicht müde über die Wichtigkeit der finanziellen Vorsorge zu reden und diese voranzutreiben", sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Österreich.
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