Philipp Maderthaner feiert dieser Tage zehn Jahre Campaigning Bureau. LEADERSNET hat mit ihm über die Anfänge als "nicht einmal belächelter Außenseiter", die größten Herausforderungen und seine Visionen geplaudert.
LEADERSNET: Vor zehn Jahren begann alles mit einem Klappsessel. Gibt es etwas, dass Sie seit Tag 1 bei sich im Büro haben?
Maderthaner: Tatsächlich gibt es noch eine Kaffeetasse von damals.
LEADERSNET: Was würden Sie Ihrem Ich vor zehn Jahren aus jetziger Position sagen?
Maderthaner: Bereite dich auf einen wilden Ritt vor. Es wird höllisch anstrengend, extrem intensiv, aber auch unglaublich erfüllend.
LEADERSNET: Wo lagen zu Beginn die größten Herausforderungen für das Campaigning Bureau?
Erstes Büro mit nur einem Sessel © Maderthaner
Maderthaner: Das Campaigning Bureau ist klar als Außenseiter gestartet und wurde von den etablierten Playern nicht einmal belächelt. Eher ignoriert. Und heute stehen wir stolz am Hauptspielfeld und betreuen beeindruckende Kunden wie Rewe, Diners Club, Attensam, Brauunion und andere.
LEADERSNET: Die Branche hat sich stark verändert. Welche Veränderungen waren am prägendsten?
Maderthaner: Ich glaube felsenfest an das integrierte Agenturmodell entlang einer klaren Positionierung. Niemand hat Lust, heute unzählige verschiedene Player zu koordinieren. Die Zahl der Plattformen im Digitalen ist explodiert und erfordert spezifische Expertise. Und eigentümergeführt zu sein erlaubt eine völlig andere Wendigkeit in dynamischen Zeiten wie diesen.
LEADERSNET: Menschen verändern mit Unternehmen den Markt. Welche Personen haben aktuell den größten Impact? Beziehungsweise welche Trends werden sich durchsetzen?
Maderthaner: Elon Musk zeigt uns, wie Unternehmen in Wahrheit Bewegungen werden. Kunden kaufen hier eine Überzeugung, einen Blick auf die Welt. Jeff Bezos wiederum darf uns daran erinnern, dass derjenige König ist, der die Kundenbeziehung dominiert. Und in Sachen Metaverse traue ich mich noch nicht auf eine Person bzw. ein Unternehmen festzulegen, das das Thema dominieren wird, aber die Verschmelzung von physischer und virtueller Realität wird verändern, wie wir kommunikative Erlebnisse gestalten.
LEADERSNET: Gibt es etwas Spezielles, das Sie jeden Tag erneut motiviert, 100 Prozent für das Unternehmen zu geben?
Maderthaner: Die Tatsache, dass wir unser Potenzial noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft haben, reicht mir völlig.
LEADERSNET: Sie haben mittlerweile fünf Unternehmen gegründet und beteiligen sich über "Zwei Minuten zwei Millionen" als Investor bei Start-ups. Wofür fehlt Ihnen manchmal die Zeit?
Maderthaner: Ein weiser Mann hat gesagt, Arbeit hat die Angewohnheit sich auszudehnen, wie Luft im Vakuum. Ich weiß also nicht, ob ich mehr Zeit hätte, wenn der Tag länger wäre.
LEADERSNET: Was denken Sie, würden Sie heute machen, wenn Sie damals nicht den Entschluss gefasst hätten, sich selbstständig zu machen?
Maderthaner: Darüber will ich gar nicht nachdenken. Das Unternehmertum ist die perfekte Lebensform für mich.
LEADERSNET: Welches Lied darf auf ihrer Work-Playlist niemals fehlen?
Maderthaner: Hoch von Tim Bendzko.
Das aktuelle Büro im Icon © Campaigning Bureau
LEADERSNET: Das Campaigning Bureau erschließt immer wieder neue Geschäftsfelder für sich. Worauf dürfen wir die nächsten zehn Jahre gespannt sein?
Maderthaner: Wir machen gerade den Schritt von der Campaigning Agentur hin zur Marken- und Mobilisierungsagentur. Das eröffnet für Kunden in Zukunft völlig neue Möglichkeiten mit uns zu arbeiten. Beginnend beim Thema Brand und Brand Design, über Brand Storytelling und Content-Entwicklung auf Socialmedia bis hin zu Growth Marketing. All das wird neben unserer zentralen Campaigning-Kompetenz eine Rolle spielen. (jw)
www.campaigning-bureau.com
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