Russland bleibt auf eigenem Öl und Gas sitzen

Lange galt es als Drohung, dass Putin "den Gashahn abdrehen" könnte. Jetzt boykottieren immer mehr Staaten und Unternehmen die Rohstoffe.

US-Präsident Joe Biden kündigte am Dienstag weitere Sanktionen gegen Russland an. Darunter fallen ein Importverbot für russisches Öl und Gas. Begründet wurde dieses Vorgehen mit der russischen Invasion der Ukraine. Biden verlautbarte, dass die Entscheidung mit London und Brüssel akkordiert worden sei. Großbritannien selbst lässt die Einfuhr von russischem Öl und Ölprodukten bis Ende des Jahres auslaufen. Bis Ende 2022 gebe es für den Markt, Unternehmen und Lieferketten genug Zeit, die russischen Importe zu ersetzen, heißt es aus London. Verbraucher:innen sollen die Umstellung demnach nicht spüren. London erklärt außerdem, dass es auch die Überlegungen für einen stopp von Gas aus Russland gebe. 

Auch die EU will weg von russischen Importen. Die EU-Kommissionen legt nun einen Plan mit Maßnahmen vor, um russische Gasimporte innerhalb von einem Jahr um zwei Drittel zu verringern.

Shell zieht sich zurück

Auch der Ölkonzern Shell will künftig kein Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen. Man wolle mit sofortiger Wirkung aufhören, russisches Erdöl kurzfristig zu kaufen und bestehende Verträge nicht erneuern, berichtet der ORF.

Außerdem wird Shell alle Tankstellen in Russland schließen und grundsätzlich keine Geschäftsaktivitäten mehr mit und in dem Land verrichten. Auch dieser Prozess würde sofort starten. 

Shell will weiters in Abstimmung mit involvierten Regierungen "so schnell wie möglich" russisches Erdöl aus den eigenen Lieferketten entfernen, allerdings wird das nach Angaben des Unternehmens mehrere Wochen dauern und zu Engpässen in einigen Raffinerien führen.

Zu Redaktionsschluss kam die Meldung, dass Russland den Handel mit ausländischen Devisen bis zum 9. September aussetzen will. Gegenüber LEADERSNET betonte ein Wirtschaftsexperte, dass dies "den Totaluntergang des Rubels bedeutet."

Angesichts der wegen der russischen Offensive in der Ukraine verhängten massiven westlichen Wirtschaftssanktionen hatte die Zentralbank Anfang des Monats bereits den Börsenhandel ausgesetzt.(ca)

www.shell.at

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