Schrotflinten und Joints als Impfanreiz

"Nie war es unkomplizierter, sich impfen zu lassen", so der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Seit vergangener Woche können wir uns sogar bei ausgewählten Rewe-Filialen impfen lassen (LEADERSNET berichtete). Als Zuckerl bekommen alle Impfwilligen bei Billa einen Obst-Shot und bei Penny einen Energydrink. Das hört sich richtig gut an. Geimpft wird zwar der etwas weniger beliebte Impfstoff Johnson & Johnson, trotzdem finde ich die Aktion richtig cool.

Ein Bussi geht an alle Politiker, die Mächtigen unseres Landes, für ihren unermüdlichen Einsatz während der Pandemie – ich bin sicher der eine oder andere politische Entscheidungsträger hat sich während seines Sommerurlaubes zwischen eine paar Pina Coladas erneut was Geniales zum Thema "Wie schaffen wir es, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen?“ einfallen lassen und wird uns damit spätestens nächstes Jahr positiv überraschen. Zutrittsbeschränkungen und Verbote sind sicher hilfreich, aber Impfanreize könnten sicher auch einiges bewegen. Wie machen das die anderen Länder eigentlich?

In den USA gibt es fast in allen Bundesstaaten Lotterielose und Millionenbeträge zu gewinnen. In West Virginia warten auf Impfwillige maßgefertigte Jagdgewehre und Schrotflinten. In Washington gibt es Joints. Fast-Food-Ketten locken mit gratis Pommes, Hot Dogs und Pizza. In New Jersey ein Abendessen in der Villa des Gouverneurs. Geld, Freikarten, Bier, Restaurantgutscheine und vieles mehr.

Auf der Insel Java gibt es Ziegen, in Thailand Kühe, in China Hunde und Hähnchen, hoffentlich nicht frittiert. In Hongkong werden Teslas verlost, auf die russischen Sputnik-Freunde warten Eigentumswohnungen.

Ich habe unlängst einen erklärten Impfgegner gefragt, was es bräuchte damit auch er sich impfen lässt. Seine Antwort: Wenn er im Gegenzug einem Politiker hinterher eine ordentliche Watschen runterhauen dürfte. Auf meine Frage, ob er da jemand bestimmten im Auge hätte, meinte er, da gäbe es einige Kandidaten.

Ich machs auch ohne Zuckerl

Sicher bin ich mir nicht was sich alles organisatorisch umsetzen lässt, aber ich lass mich mal überraschen. Ich selbst habe mich heute impfen lassen, in Italien, Südtirol, wo ich mich seit einiger Zeit von meiner schweren COVID-Erkrankung erhole (@Fairdenker, Querdenker & Nixdenker – Ja, das Virus gibt es wirklich!). Ich wollte mich eigentlich in Tirol impfen lassen, nur impfen sie dort keine Wiener – vielleicht würde uns ja auch weniger kleinkariertes Denken und Handeln weiterhelfen.

SÜDTIROL 26.8.2021

Mein aufrichtiger Dank geht an:

das AKH, Univ. Prof. Dr. Thomas Staudinger und sein gesamtes Team, Univ. Prof. Dr. Marco Idzko und sein gesamtes Team, meinen Vater Univ. Prof. Dr. Herbert Budka und meine Frau – ohne euch hätte ich das wohl nicht überlebt.

Danke auch an die Schön Klinik in Berchtesgaden, das KH Nord, die ausgezeichneten Südtiroler Ärzte, die vielen Physiotherapeuten, die Logopäden, meine restliche Familie, meine Kollegen Paul Leitenmüller und Chris Zsovinecz, die die Firma exzellent führen. Allen, die uns in den letzten sechs Monaten geholfen haben, und Danke für die vielen aufmunternden Videobotschaften und Genesungswünsche.

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