Corona stößt Austro-Baukonzern in hochrote Zahlen

Porr nach ersten drei Quartalen 2020 mit 46,8 Millionen Euro "tief in der Verlustzone".

Auch wenn die Baubranche laut Analysten eigentlich vergleichsweise glimpflich durch die Coronakrise kommen soll, so treffe die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen zumindest einen Big Player der heimischen Bauwirtschaft schwer: Die Porr AG gab am Donnerstag ihre aktuelle Bilanz bekannt, und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache – das Unternehmen steckt laut eigenen Angaben "tief in der Verlustzone".

46,8 Millionen Euro Minus in neun Monaten

Die Porr fuhr demnach in den ersten drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres bereits insgesamt 46,8 Millionen Euro an Umsatzverlusten ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein Gewinn von 9,8 Millionen Euro erzielt worden. Das Unternehmensmanagement nennt "eine Neubewertung von Projekten" als einen der Hauptgründe für die erdrutschartigen Verluste, diese hätten sich "massiv" auf die Geschäftstätigkeit ausgewirkt. Aktuell beschäftigt die Porr knapp über 20.000 Mitarbeiter.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) halbierte sich von 146 auf 74,3 Millionen Euro. Vor Steuern drehte das Ergebnis (EBT) von plus 14,4 Millionen  Euro in der Vorjahresperiode auf minus 62,4 Millionen Euro. Die Produktionsleistung sank um 7,4 Prozent auf 3,8 Miliarden Euro, die Umsatzerlöse gingen um 4,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Der Auftragseingang brach um 6,9 Prozent auf vier Milliarden Euro ein, der bereinigte Orderbestand bewegte sich mit 6,8 Milliarden Euro (plus 2,6 Prozent) "weiterhin auf sehr hohem Niveau", so der Porr-Vorstand.

Porr schon 2019 mit halbem Gewinn

Für das Gesamtjahr 2020 erwarte die Porr einen Jahresverlust zwischen 45 und 55 Millionen Euro, so das Management des Baukonzerns. Schon im Vorjahr (2019) und lange vor Ausbruch der Coronakrise hatte sich der Gewinn der Porr gegenüber 2018 von 66,2 auf 27,8 Millionen Euro halbiert. Die Produktionsleistung lag bei 5,6 Milliarden Euro, heuer soll diese laut Porr-Vorstand "über 5 Milliarden Euro" erreichen und dann 2021 wieder zwischen 5,3 und 5,5 Milliarden Euro liegen.

Für 2021 wird eine positive EBT-Marge von 1,3 bis 1,5 Prozent angestrebt. Der Konzern setze auf "intensives Kostenmanagement und wolle ab 2022 "nachhaltig 40 bis 50 Millionen Euro einsparen, so die Porr-Chefs, die auch ankündigten, dass bereits laufenden Sparmaßnahmen nun verschärft werden: "Das 'Zukunftsprogramm Porr 2025' ist das größte Transformationsprogramm in der Geschichte der Porr," kündigte CEO Karl-Heinz Strauss. an. Angestrebt werde demnach eine "Effizienzoptimierung der Organisation". Der Porr-Chef gab weiter an, dass Führungsstrukturen "verschlankt" werden sollen, das Geschäftsmodell "geschärft" und das Portfolio "punktuell angepasst" werden sollen. (red)

www.porr-group.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV