Start-up-News: "Netflix für die Umwelt" kommt aus Wien

Forum Alpbach und Co. sind bereits Kunden – mindful mission will nach starkem Business-Fokus nun auch Privatpersonen zur Klimaneutralität verhelfen.


Die beiden jungen Wiener Christoph Rebernig und Karim Abdel-Baky haben sich in ihrer unternehmerischen Tätigkeit ganz der nachhaltigen Minderung des ökologischen Fußabdrucks verschrieben und arbeiten und tüfteln seit mittlerweile sechs Jahren an Lösungen für die Klimawandelfrage.

Nach der Gründung von "mindful flights" (LEADERSNET berichtete) haben sie auch das Start-up "mindful mission" gegründet, das sich selbst als "Netflix für die Umwelt" bezeichnet und Unternehmen die Möglichkeit geben soll, ihre CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren. Nach über einem Jahr Recherche und Entwicklung haben die beiden umweltbewussten Gründer nun Ende Juli dieses Jahres die Plattform my.mindfulmission.earth veröffentlicht, die auch Privatpersonen auf ihrem persönlichen Weg zur Klimaneutralität helfen soll.

Erweiterung auf B2C

"Wir waren bisher stark im B2B-Bereich unterwegs", erklärt Abdel-Baky, "und konnten Kunden helfen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Als dann viele Privatpersonen an uns herantraten, die mit unserer Hilfe klimaneutral werden wollten, haben wir die Plattform erschaffen." Seit dem Launch im Sommer konnten 200 private User akquiriert werden, die zu den bisherigen 40 Business-Kunden – zu denen klingende Business-Namen wie etwa BNP Paribas, Mitsubishi, reBuy, das Europäische Forum Alpbach oder all i need gehören – dazukommen.

"Der CO2-Ausstoß einer in Deutschland lebenden Person ist im Durchschnitt mehr als 13 Mal zu hoch, um die Klimakrise zu verhindern. Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es ohne CO2–Kompensation nicht gehen wird. Natürlich müssen wir unseren Ausstoß verringern, doch selbst wenn man sich vegan ernährt, nie fliegt und nicht Auto fährt, ist der Ausstoß immer noch vier Mal zu hoch. Wir brauchen also beides: Eine aktive Reduktion sowie eine Kompensation der unvermeidbaren Emissionen, um so den eigenen CO2-Fußabdruck auf Null zu bringen," führt Abdel-Baky aus. Die Software des Start- ups ist dazu in der Lage, sich zu merken, wie sich die CO2-Verteilung des Kunden verhält. Mithilfe von 30 wissenschaftlich fundierten Fragen zum persönlichen Lebensstil wird der CO2-Fußabdruck berechnet.

Abo-Modell nach "Netflix-Vorbild"

Mithilfe eines eigenen "Klima-Abos" (daher der Vergleich zu Netflix – Anm. d. Red.) werden die persönlichen Emissionen anschließend kompensiert. Mit dem monatlichen Beitrag ab sieben Euro wird eine Kombination aus drei "United Nations zertifizierten" Klimaschutzprojekten unterstützt, wie etwa Projekte zum Schutz des Amazonas in Peru, zur Förderung von Windenergie statt Kohle in Indien oder auch sauberes Trinkwasser in Bangladesch.

User bekommen von uns individuelle Tipps, welche Handlung etwa den CO2-Ausstoß um fünf Prozent reduziert. Das kann mit Mobilität, Konsum und Ernährung zu tun haben", so Abdel-Baky weiter, der aber hervorhebt, dass es mindful mission nicht um generalisierende Empfehlungen geht: "Wir geben keine pauschalen Tipps ab, wie 'flieg weniger' oder 'iss kein Fleisch', sondern gehen tatsächlich individuell auf den Einzelnen ein." (red)

www.mymindfulmission.earth

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