"Yanu" heißt die erste völlig kontaktlose Roboter-Bar, die Drinks mit garantiert sicherem "social distancing" und Humor serviert.
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In Zeiten der Coronakrise haben sich viele Gepflogenheiten, die man zuvor als selbstverständlich erachtete, zu einer Herausforderung bis hin zu einer – zumindest temporären – Unmöglichkeit entwickelt. Dazu gehört auch der Drink an der Bar, am besten serviert zusammen mit einem Gespräch mit dem Barkeeper des Vertrauens. Durch die Regeln des Social Distancing sind sowohl Nachtgastronomie als auch "tête-à-têtes" mit dem Barpersonal auf Eis gelegt. Eine neue Erfindung soll dies nun ändern: der erste Roboter-Barkeeper der Welt.
"Yanu" heißt die weltweit erste KI- und Roboter-Barkeeper-Einheit, die Getränke servieren, per Chatbot-Technologie über eine App Zahlungen abwickeln und mit Kunden kommunizieren kann. Darüberhinaus kann der robotische Bartender 50 Flaschen in einem "Take" aufnehmen und verfügt über einen Bildschirm, der Bestellungen anzeigt und Kundeninformationen registriert. Aber nicht nur das: Da ein guter Barkeeper seine Gäste auch unterhält, kann "Yanu" auch Witze erzählen.
Yanu's Erfinder, der estnische Robolab-Gründer Alu Adojaan, sieht seine Erfindung zu Zeiten der Corona-Krise als "essentiell" an, wenn es um die Öffnung von Geschäften und „social distancing" geht: "In diesem neuen Kapitel unserer modernen Welt, in dem verantwortungsbewusstes ‚distancing' wichtiger denn je ist, nutzt Yanu die KI-Chatbot-Technologie, um die gesamte ‚Barkeeper-Journey' zu bewältigen. Die Annahme von Bestellungen, die Verarbeitung von Zahlungen und das Servieren der Getränke erfolgt effizient und unter Wahrung der sozialen Distanz. Die KI von Yanu wurde mit weltbekannter Cocktail-Expertise entwickelt, kann Cocktail-Vorschläge nach Belieben machen und sogar einen Witz liefern – ein zusätzlicher Vorteil für diejenigen, die alleine nippen", erklärt Adojaan.
Servicerobotik sei ein rasant wachsender Sektor, so der Robolab-CEO – und tatsächlich ist das Thema aktueller denn je: "Yanu" wird vom Roboter-Framework "Robot Operating System" (ROS) angetrieben, das 2007 am "Stanford Artificial Intelligence Laboratory" im Rahmen des Stanford-AI-Robot-Projektes (STAIR) entwickelt wurde. Seit 2013 beschäftigt sich das "ROS Industrial Consortium" mit der Förderung und Unterstützung des Systems für Anwendungen in der Industrierobotik.
Eine Million Dollar Kapital für "Yanu"
Und in der Tat stößt "Yanu" auf großes Interesse: für seinen Bar-Roboter, der laut Adojaan "die Arbeit von vier Kellnern erledigen kann", konnte Robolab bereits rund eine Million US-Dollar an Kapital aufstellen. Übrigens soll auch keine Gefahr bestehen, dass "Yanu" Alkohol an Minderjährige ausschenkt: neben der Getränkeherstellung und Kommunikation mit seinen Gästen kann der Robo-Barkeeper durch eigens programmierte "Kundenidentifizierungsalgorithmen" auch eine Altersüberprüfung durchführen und ist in drei Farbvariationen ("Virgin White", "Shadow Black", und "Royal Red") erhältlich. "Yanu" soll für rund 150.000 US-Dollar käuflich zu erwerben sein.
Erfinder Adojaan plädiert in seiner Argumentation für den Einsatz seines nicht-menschlichen Barkeepers in erster Linie auf die aktuell notwendige Abstandsregel, weist aber auch auf seine Effizienz hin. Dennoch soll "Yanu" keineswegs den Barkeeper aus Fleisch und Blut ersetzen können: "Wir zielen auf die überfüllten Nachtclubs, in denen der Barkeeper standardmäßig ein Roboter ist", erläuterte er 2018 im Gespräch mit der Plattform Digital Trends. Im Moment arbeitete das Robolab-Team daran, die Nutzung und Entwicklung des gesamten Serviceroboter-Sektors voranzutreiben: "Ideen für andere Bereiche haben wir schon", so Adojaan. (red)
Der Eigentümer der Dots Group im exklusiven Interview über neue Projekte, Clubbetrieb trotz Covid-19, das neu erblühte Tagesgeschäft, politische Motivationen, warum er seltener und neuerdings erblondet zu sehen ist und in zehn Jahren wirklich über die Krise lachen will.