Google kauft "qualitativ hochwertige" journalistische Inhalte für neues Nachrichtenformat ein

Der IT-Riese wird erstmals in seiner Geschichte Lizenzverträge mit Zeitungsverlagen abschließen.

Google kündigt in einem Blog-Eintrag an, erstmals Geld für die Präsentation journalistischer Inhalte ausgeben zu wollen und dafür Lizenzverträge mit Zeitungsverlagen abschließen. Bisher hatte sich der IT-Konzern strikt geweigert, Inhalte bei Medienhäusern einzukaufen.

Das Programm startet vorerst in Deutschland, Australien und Brasilien. Ob und wann es auf andere Länder ausgeweitet wird, ist derzeit noch unbekannt. In Deutschland sind in der frühen Phase die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), die Zeit, der Spiegel, die Rheinische Post und der Tagesspiegel als Partner an Bord.

"Verlage bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen"

"Eine vitale Verlags- und Nachrichtenbranche war vermutlich nie wichtiger als heute, in einer Zeit, in der Menschen nach Informationen suchen, auf die sie sich inmitten einer globalen Pandemie oder angesichts der jüngsten Proteste gegen Diskriminierung verlassen können. Dies passiert jedoch zu einer Zeit, in der das Geschäft der Branche erheblich unter Druck gerät. Für Google war und ist es von zentraler Bedeutung, Verlage bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen und gleichzeitig Nutzern Zugang zu relevanten Informationen zu ermöglichen", schreibt Google.

"Vor diesem Hintergrund kündigen wir heute eine neue Initiative an, in deren Rahmen wir von Verlagen Lizenzen über qualitativ hochwertige Inhalte für ein neues Nachrichtenformat erwerben, das später in diesem Jahr veröffentlicht wird." Wie genau dieses neue Nachrichtenformat aussehen soll, ist derzeit noch unbekannt. Jedoch sollen die Inhalte auf "Google News" und "Google Discover" erscheinen.

Kostenloser Zugriff auf kostenpflichtige Artikel

Wie hoch die Vergütung für die Medienhäuser ist, ist nicht bekannt. Das Programm sei jedoch "breit und langfristig angelegt" und soll auf noch mehr Verlage, TV-Stationen und Radiosender ausgeweitet werden.

"Wo verfügbar zahlt Google im Rahmen der Initiative auch für den kostenlosen Zugriff von Nutzern auf kostenpflichtige Artikel auf den Websites einzelner Verlage. So können Verlage, die eine Paywall einsetzen, ihre Reichweite vergrößern und den Nutzern die Möglichkeit geben, Inhalte zu lesen, die sie normalerweise nicht sehen", teilt Google mit.

Stefan Ottlitz, Geschäftsführer der Spiegel-Gruppe, kommentiert die Zusammenarbeit folgendermaßen: "Wir suchen stets nach innovativen Ansätzen, um Leser für unsere qualitativ hochwertigen Inhalte zu gewinnen. Diese interessante neue Partnerschaft mit Google versetzt uns in die Lage, unseren preisgekrönten Journalismus mit kuratierten Geschichten in ein neues Format einzubringen. So können wir unsere Reichweite erweitern und vertrauenswürdige Nachrichten in überzeugender Art und Weise über verschiedene Google-Produkte anbieten." (red)

www.google.at

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