"Von Haus zu Haus in einer Hand"

DB Schenker Österreich ist eine der großen Landesgesellschaften im weltweiten Netz von DB Schenker. Das Unternehmen ist mit einem Umsatz von 19 Milliarden Euro, 91.000 Mitarbeitern und rund 2.000 Standorten einer der weltweit führenden integrierten Logistik-Dienstleister. DB Schenker Österreich bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende logistische Lösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand. leadersnet.at hat Kurt Leidinger, Vorstandsmitglied Luft- und Seefracht, zum Gespräch gebeten.

leadersnet.at: Da Sie auf allen Verkehrsträgern unterwegs und weltweit präsent sind, sind sicherlich auch die Anforderungen einer sich rasch ändernden Welt direkt spürbar. Wie wird sich die Logistik verändern, wie können die Kunden profitieren?

Leidinger: Hub- und Gateway-Funktionen sind ganz klar die Verkehrslösungen der Zukunft. Wir müssen davon ausgehen, dass wir mit immer stärkerer Volatilität konfrontiert sind und sich damit die Verkehrsströme und -mengen viel schneller verlagern, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Diese schnelle Veränderung und Verlagerung von Mengen und Relationen bedarf eines Gateway/Hub-Systems, mit dem man über Drehpunkte rasch die Richtungen und die Ressourcen, die man einsetzen möchte, verändern kann. DB Schenker ist für die Anforderungen der Zukunft mit seinem weltweiten Netz aus eigenen Terminals bestens gerüstet.

In Zukunft wird es vor allem darum gehen, die vorhandene Infrastruktur intelligenter zu nutzen. Eine Verlagerung der Hauptverkehrszeiten und eine bessere Nutzung der bestehenden Infrastruktur sind dazu der richtige Weg. Das schaffen wir allerdings nur über intelligente Steuerung und entsprechende Transparenz. Es gilt, die heutigen Ressourcen besser über alle Verkehrsbereiche zu nutzen.

leadersnet.at: Unternehmen und Private fühlen sich von der Wirtschaftskrise bedrängt. Wie werden die Auswirkungen in der Speditions- und Logistikbranche wahrgenommen, wie geht DB Schenker damit um? Welchen Nutzen kann DB Schenker gerade in Zeiten wie diesen bringen?

Leidinger: Wir verstehen uns als integrierter Logistikdienstleister. Der Nutzen für den Kunden liegt vor allem darin, dass wir alle Sendungen weltweit innerhalb unserer Systeme abwickeln: Wir schlagen in eigenen Terminals um und treten überall - wo es politisch möglich ist – als DB Schenker auf. Wir verbinden Verkehre (See, Land, Luft, Schiene) mit eigenen Ressourcen und verlassen unser System nicht. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der Kunde hat einen Ansprechpartner für alles, die Sendung gelangt nie außerhalb unserer Sicherheitszone. Transparenz ist daher immer gegeben.

Zur Wirtschaftslage ist anzumerken, dass sich in gewissen Bereichen derzeit sicher ein Rückgang der Mengen feststellen lässt. Die Luftfracht reagiert dabei sicher am sensibelsten auf Krisen. Wir merken, dass Unternehmen vorsichtiger disponieren, von einer großen Krise wollen wir aber noch nicht sprechen. Wir bereiten uns insofern auf schwierige Zeiten vor, als dass wir Entscheidungen in Investitionen in den ersten Monate 2012 kritisch betrachten und beobachten werden, wo die Entwicklung hingeht.

leadersnet.at: Innovative Leistungen bei der Optimierung von Logistikprozessen bescherten DB Schenker den "Österreichischen Logistikpreis 2011". Was genau haben sie optimiert?

Leidinger: Der Preis wurde uns für die Konzeption des neuen Luftfracht-Hubs Wien verliehen, in dem wir die Eingangsmengen aus Asien und den USA für Österreich und Südosteuropa bündeln. Wir konsolidieren in Wien die Frachtmengen und übergeben die Sendungen für 13 Länder in Südosteuropa in unsere ausgehenden Sammel-Lkw. Der Kundennutzen liegt in der Kostenoptimierung durch die Frachtbündelung in Wien, durch die wir auch höhere Frequenzen und noch bessere Planbarkeit in der Verteilung in Südosteuropa haben.

leadersnet.at: Mobilität und Warentransport auf hohem Niveau bringen gewaltige Vorteile für die Nutzer, aber auch Belastungen für die Umwelt und Folgegenerationen. Hat auch Umweltschutz Platz in einer effizienten Unternehmensführung?

Leidinger: Unser konzernweites Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren, ist eines der höchsten Ziele im Bereich Green Logistics. Wir versuchen intern ein Bewusstsein für Umweltbelange zu schaffen. So trainieren wir beispielsweise die Fahrer, ihre Fahrzeuge effizient zu gebrauchen und setzen zudem CO2 –arme Fahrzeuge ein.

Ein sorgsamer Umgang mit den Ressourcen bedeutet gleichzeitig auch  immer Kostenbewusstsein. Jede Ressource, die nicht sinnvoll eingesetzt wird, ist eine Art von Kostenverschwendung. Das beginnt im Energiebereich, der in unserer Branche vielfältig ist und von Treibstoff bis Gebäudeenergien reicht, und endet beim täglichen Gebrauch von Papier. Wir wollen auch mit diesem Zugang Umweltbewusstsein zur Grundeinstellung machen.

leadersnet.at: Viele sind der Meinung "Spedition ist Spedition". Was hebt DB Schenker aus der Masse der Anbieter heraus?

Leidinger: Einerseits unterscheidet uns unsere Philosophie, dass wir ein Komplettanbieter auf Straße, Schiene, zur See und in der Luft sind und ein eigenes weltweites Netzwerk haben, deutlich von unseren Mitbewerbern. Wir sehen uns als integrierter Logistikkonzern, der so viel System wie sinnvoll zulässt und so viel Individualität wie notwendig anbietet.

Andererseits spielt vor allem das Dienstleistungsverständnis eine große Rolle. So sind unsere Mitarbeiter zum Beispiel im ganzen Land via "Notfallshandy" für die Kunden auch außerhalb der Kernzeiten erreichbar. Bei uns sind die Mitarbeiter insgesamt sehr wichtig. Durch eine solide Aus- und Weiterbildung schaffen wir bei den Mitarbeitern hohe Lösungskompetenz und ein einheitliches Verständnis im Umgang mit Kunden.

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