Das aktuelle APA-Comm-Politikerranking, das monatlich die Berichterstattung aller österreichischen Tageszeitungen analysiert, weist für April 2020 Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als den präsentesten Politiker Österreichs aus. In einem thematisch ganz der Coronakrise verschriebenen Monat führt Kurz mit 1.368 Beiträgen das Ranking vor Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen, 976 Beiträge) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen, 814 Beiträge) an.
Außer Mitglieder der Bundesregierung schaffen es nur Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, Platz 8) und SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner (Platz 10) unter die Top-10 der meistgenannten Politikerinnen und Politiker des Landes.
Die Frage nach den Folgen
Die Bundesregierung und Kanzler Kurz waren in der Berichterstattung im April vor allem im Zusammenhang mit dem "Wiederhochfahren" Österreichs präsent. Nachdem Kurz am 6. April das mittelfristige Ende der Ausgangsbeschränkungen bzw. erste Lockerungen nach Ostern in Aussicht gestellt hatte, dominierte die Frage nach den Folgen der aktuellen Gesundheits- und Wirtschaftskrise die öffentliche Debatte.
Neben einer Corona-App zur Kontaktverfolgung bei Infektionsfällen brachte der Bundeskanzler gemeinsam mit Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP, Platz 7) eine mögliche Grenzöffnung für deutsche Touristinnen und Touristen ins Gespräch.
Fünf Oppositionspolitiker unter den Top 20
Fünf Vertreterinnen und Vertreter aus den Reihen der Oppositionsparteien konnten sich unter den 20 präsentesten Politikerinnen und Politikern Österreichs einreihen. Wiens Bürgermeister Ludwig und SPÖ-Chefin Rendi-Wagner belegen die Ränge acht und zehn. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ, Platz 16) und sein burgenländischer Amtskollege Hans Peter Doskozil (SPÖ, Platz 19) sind ebenso in den Top-20 vertreten wie Herbert Kickl (Platz 14) als bestplatzierter FPÖ-Vertreter. Bundespräsident Alexander Van der Bellen befindet sich auf dem 18. Rang.
Vizekanzler Kogler, der den zweiten Platz im Ranking belegt, ist im April vor allem in seiner Funktion als Sportminister medial präsent. Seine Ankündigung, dass einzelne Sportarten wie Tennis, Leichtathletik oder Golf mit Anfang Mai wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen, sorgte für viel Aufmerksamkeit. Ungelöste Herausforderungen beim Fußball und der geplante Formel1-Auftakt im Juli in Spielberg führten ebenfalls zu Berichterstattung rund um Kogler.
Anschober zum vierten Mal auf dem Podest
Der Drittplatzierte, Gesundheitsminister Anschober, nimmt bereits zum vierten Mal in Folge einen Podestplatz im APA-Comm-Politikerranking ein. Der Oberösterreicher wird vor allem im Zusammenhang mit den sinkenden Zahlen an Corona-Infizierten erwähnt. Trotz des positiven Trends warnte der Gesundheitsminister vor einem sorglosen Umgang mit der aktuellen Situation und bezeichnete die zweite Phase der Epidemie als noch schwieriger als die erste.
Die Plätze vier und fünf belegen Bildungsminister Heinz Faßmann sowie Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP). Faßmann stand durch die geplante Öffnung der seit März geschlossenen Schulen im Mittelpunkt des Diskurses. Finanzminister Blümel beschäftigten die von Italien geforderten Corona-Bonds. (red)
www.apa.at