Während einerseits die massentouristische Erschließung teils absurde Formen annimmt, müssen kleine Gebiete ihre Lifte schließen.
Die Pitztaler Gletscherbahn GmbH & Co KG und die Ötztaler Gletscherbahn GmbH & Co KG haben die Unterlagen zur Genehmigung der Skigebietsverbindung eingereicht. Das Projekt verbindet den Pitztaler Gletscher und Sölden/Ötztaler Gletscher mit zahlreichen neuen Anlagen. Eine Fläche von rund 64 Hektar an zerklüfteter Gletscherlandschaft soll zur Piste werden. Medienberichten zufolge soll sogar ein ganzer Gletschergipfel für den Bau der Bergstation abgetragen werden - die Erhebung soll um 40 Meter gekappt werden.
Die Allianz für die Seele der Alpen, bestehend aus Alpenverein, Naturfreunden und WWF Österreich, fordert den Stopp für das geplante Mega-Projekt und spricht von einer Zerstörung der gänzlich ursprünglichen und intakten Hochgebirgslandschaft (Linken Fernerkogel und den Gletschern Karlesferner, Hängender Ferner und Mittelbergferner) zugunsten des Massentourismus.
Hilfe für die Kleinen
Wie kann man kleinen österreichischen Urlaubsdestinationen und Skigebieten helfen, zu neuen Gästen zu kommen und daraus gleichzeitig ein Geschäft machen? Diese Frage wollen Michael Forobosko und Veit-Ander Aichbichler mit Gutscheinen lösen. Diese soll man nicht nur in den Mega-Gebieten, sondern vor allem in kleinen vergessenen, die den Intitiatoren zufolge "Werbung brauchen für Liftkarten, Skiverleih oder Ähnliches" einlösen. 65 der 360 kleinen und mittleren Wander- und Skigebiete Österreichs sind bereits Partner, vertrieben werden die Gutscheine an Tankstellen oder in Geschäften. 15 Prozent des Gutscheins fließen beim Einlösen ins Marketing von "Ski und Berg".
Für Gaißau-Hintersee in Salzburg kommt diese Idee allerdings zu spät. An einen Liftbetrieb ist bei der Salzburger Traditions-Skischaukel auch für die neue Wintersaison nicht zu denken. Das Insolvenzverfahren über das seit Jahren kriselnde Skigebiet mit chinesischem Eigentümer wurde eröffnet. Die offenen Forderungen betragen laut KSV 1870 1,8 Millionen Euro. Wie es nun weitergeht ist auch Insidern zufolge völlig offen.
Neuer Express auf die Bürgeralpe
Auch die Mariazeller Bürgeralpe hatte vor ein paar Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, jetzt stehen aber alle Zeichen auf Ausbau: Mit dem neuen Bürgeralpe Express können ab 7. Dezember 2019 bis zu maximal 800 Personen pro Stunde auf die Mariazeller Bürgeralpe befördert werden. Sollte es notwendig sein wäre die Bahn relativ einfach erweiterbar und könnte zusätzliche Gondeln aufnehmen. Der Endausbau hätte eine Förderkapazität von bis zu 1200 Personen pro Stunde.
Die neue Seilbahn ist mit einer Investition von rund acht Millionen Euro aber nur ein Teil der großen Investition. Zusätzlich fließen weitere drei Millionen in die Erweiterung der Beschneiungsanlage, in die Pistengerätehalle, in die Bergarena und in die Steigerung der Attraktivität des Freizeitangebots am Berg. Ein Drittel wird vom Land Steiermark finanziert, ein weiteres Drittel wird über Fremdkapital von der Volksbank Steiermark auf die Beine gestellt, der Rest wurde durch die Gesellschafter und die Unterstützung der heimischen Wirtschaft aufgebracht.
Gesamtattraktivierung der Region
Die beiden JUFA Hotels am Erlaufsee und Sigmundsberg werden in ihrer Kapazität erweitert und erfahren ein Upgrade. Das Sport- und Freizeitzentrum Erlaufsee erlebt eine attraktive Aufwertung, dafür werden insgesamt 7 Millionen Euro investiert. Die beiden Hotels werden gemeinsam um 40 Zimmer erweitert und auf 3-Sterne-Qualität gebracht werden. Sie sollen mittelfristig – und in Kombination mit der Gesamtattraktivierung der Region – einen wesentlichen Beitrag zum erwarteten Gesamtplus von bis zu 20.000 Nächtigungen pro Jahr in der Region leisten. (jw)