Moore Stephens City Treuhand-Geschäftsführer Werner Braun ist in Wien und Krems als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Unternehmensberater und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger tätig. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft 1989 trat er in den Berufsstand ein.
Insbesonders in den Bereichen Gründungsberatung, Unternehmensnachfolge und -bewertung und Rechtsformoptimierung liegen seine beruflichen Schwerpunkte. LEADERSNET hat Braun im Zuge des Moore Stephens City Treuhand Sommerausklang in Krems zum Interview getroffen.
LEADERSNET: Sie waren damals mit 29 Jahren einer der jüngsten Steuerberater Österreichs – mittlerweile sind Sie 26 Jahre in dem Geschäft. Würden Sie jungen Menschen den Beruf nahelegen?
Braun: Ja, ich lege jungen Menschen den Beruf als Steuerberater jedenfalls nahe. Es ist ein sehr schöner, erfüllender Beruf. Man kann den Mandanten helfen und seine Kreativität einsetzen. Die Mandanten sind für den persönlichen Einsatz sehr dankbar, was wiederum sehr befriedigend ist.
LEADERSNET: Steuerberater gehen aktuell massenhaft in Pension. Viele von ihnen wollen ihre Kanzlei verkaufen. Worauf sollten Käufer achten?
Braun: Käufer müssen bedenken, dass der Beruf des Buchhalters durch die Digitalisierung stark im Umbruch ist. Heute ist Automatisierung der Abläufe in der Buchhaltung wesentlich. Es werden alle vorhandenen elektronischen Daten von der Bank und vom Mandanten automatisiert übernommen. Wenn eine Kanzlei in diesem Bereich nicht fit ist, besteht die Gefahr von Mandantenverlust.
LEADERSNET: Bei größeren Firmenpleiten und Bilanzskandalen richten sich schnell alle Blicke auf die Wirtschaftsprüfer. Tragen die eine Mitverantwortung?
Braun: Die Abschlussprüfung nach dem UGB (Unternehmensgesetzbuch) an sich ist nicht auf das Aufdecken von Malversationen ausgerichtet. Es wäre in der Praxis sinnvoll, dem Wirtschaftsprüfer Zusatzaufträge gegen gesondertes Honorar zu geben. Dann kann er sich die gewünschten Bereiche intensiver ansehen. Honorardumping ist hier jedenfalls fehl am Platz.
LEADERSNET: Wie verändert die Digitalisierung die Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung?
Braun: Die Digitalisierung verändert beide Bereiche sehr stark. Das sehe ich aber nicht als Gefahr, sondern als willkommene Unterstützung. Im Bereich der Steuerberatung können damit Doppelerfassungen vermieden werden. In der Wirtschaftsprüfung können Systemprüfungen besser durchgeführt werden. Man ist dann nicht auf zufällige Stichproben angewiesen.
LEADERSNET: Stichwort Steuerreform – Kleinstunternehmer die nicht mehr als 35.000 Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften brauchen überhaupt keine Steuererklärung mehr machen und können die einfache Pauschalierung in Anspruch nehmen – demnach benötigen Sie auch keinen Berater mehr. Wird das die Steuerberaterbranche spüren?
Braun: Nein, denn die einfache Pauschalierung ist nur eine zulässige Methode den Gewinn zu berechnen. Welche am günstigsten ist, erkennt üblicherweise nur der Steuerberater. Darüber hinaus ist das nur eine von vielen Facetten der Unterstützung von Unternehmern durch ihren Steuerberater.
Impressionen vom Moore Stephens City Treuhand Sommerausklang in Wien und Krems finden Sie hier und hier. (red)
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