Dieser Millionär könnte Condor übernehmen

Nach Thomas Cook-Pleite vermeldet Hans Rudolf Wöhrl Interesse an der Airline.

Er ist einer der 500 wohlhabendsten Menschen Deutschlands und kein Neuling auf dem Gebiet der Aviation:der deutsche Pilot, Unternehmer, Modemacher und Investor Hans Rudolf Wöhrl streckt seine Fühler nach Condor aus. Nachdem der 70-Jährige bei der Air-Berlin-Pleite mit seinem Übernahmeangebot abgeblitzt war, ließ ihn die Insolvenz von Thomas Cook (LEADERSNET berichtete) nun offenbar wieder aufhorchen.

Gegenüber dem Branchenportal AviationNetOnline äußerte Wöhrl jedoch bereits die Befürchtung, dass ein Kauf durch Lufthansa bereits eine "abgemachte Sache" sein könnte, denn es wäre "im Grunde genommen die gleiche Matrix wie bei Air Berlin“.

Interesse im"Geschäftsmodell" begründet

Zu seinen Beweggründen warum Wöhrl gemeinsam mit Partnern Condor übernehmen möchte, erläutert dieser gegenüber dem Branchenportal weiter: "Dass wir uns interessieren ist liegt an unserem Geschäftsmodell. Kaufen, sanieren und weiterführen – in welcher Form auch immer. Wir haben aber auch dazu gelernt, dass der Weiterverkauf der so sanierten Unternehmen nur selten die gewünschten Synergien bringt. DBA war eine hochprofitable Airline mit einem einzigartigen Konzept. Leider konnte sie diese Assets nach der Integration bei Air Berlin nicht ausspielen. Der Rest ist bekannt. Da jede Übernahme durch eine große Airline auch bei Condor zu einer Auflösung führen und damit der Wettbewerb wieder um ein Stück beschnitten werden würde, sollte alles getan werden, dass diese Airline in Hände von Investoren kommt, die sie dauerhaft und selbstständig fortführen wollen.“

Lufthansa schon seit Monaten interessiert

Wöhrl verweist auch darauf, dass Lufthansa durchaus großes Interesse an einem Rückkauf ihrer ehemaligen Tochtergesellschaft habe. "Es gibt ein Kaufangebot von Lufthansa für die Condor schon seit Mai und das zeigt die Begehrlichkeit. Doch jetzt wäre es für Carsten Spohr viel leichter an die begehrten Segmente zu kommen, wenn es keinen Investor gibt, der die Airline als Ganzes kauft. Im Grunde genommen ist es also die gleiche Matrix wie bei Air Berlin“, so der Unternehmer.

Condor besteche auch durch eine in die Jahre gekommene Flotte, die nach Ansicht von Experten in den nächsten Jahren erneuert werden muss. Hauptgrund dafür sei, dass aktuelle Muster deutlich weniger Treibstoff verbrauchen und damit für Airlines im Betrieb günstiger seien. Auf die Frage welche Schritte gesetzt werden müssen, um Condor dauerhaft erhalten zu können, meint Hans Rudolf Wöhrl: "Condor war ja bis zuletzt operativ profitabel und das unterscheidet sie von allen anderen Fällen." Ganz wichtig aber sei es, "dass jetzt wieder Ruhe einkehrt und die Buchungszahlen wieder stabil werden. Wenn die Condor mit halbleeren Maschinen durch die Gegend fliegt, dann reichen dafür auch ganz tiefe Taschen nicht.“ (red)

www.hansrudolfwoehrl.de

www.condor.com

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