Metro-Übernahme durch tschechischen Milliardär an der Kippe

Daniel Křetínský kommt mit seinem Angebot für den Handelskonzern nicht weiter.

Eine der größten Übernahme-Schlagzeilen der letzten Monate wird zur "zachen Angelegenheit": Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský spitzt auf Metro, stößt hier aber auf Gegenwind seitens Aufsichtsrat und Vorstand. Das Ergebnis: die Pläne des Unternehmers ziehen sich wie Kaugummi. Die Investment-Gesellschaft des "tschechischen Benko", die EPGC, habe Zugriff auf rund 34,61 Prozent der Metro-Stammaktien – das teilte diese am Montag mit.

Übernahme könnte scheitern

In der letzten Pflichtmitteilung vom Freitag waren es noch 33,64 Prozent. Křetínský, der im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Investmentpartner Patrik Tkáč bei Metro eingestiegen war, will den Konzern ganz übernehmen und bietet dazu 16 Euro pro Stammaktie. Sein insgesamt rund 5,8 Mrd. Euro schweres Übernahme-Offert läuft noch bis heute. Er hat es an eine Mindestannahmeschwelle von 67,5 Prozent der Stammaktien geknüpft. Von dieser ist er weit entfernt. Ein EPGC-Sprecher hatte zudem Berichte als falsch zurückgewiesen, die Gesellschaft wolle ihr Offert auf 17 Euro anheben.

Vorstand und Aufsichtsrat der Metro hatten das Übernahme-Angebot als deutlich zu niedrig abgewiesen. Auch die Metro-Großaktionäre Beisheim und Meridian kritisierten das Offert als "nicht angemessen". Sie haben ihre Anteile gebündelt und damit begonnen, diese auszubauen. Damit dürfte es für Křetínský schwer werden, die angestrebte Mindestannahmeschwelle zu erreichen. EPGC will in Gesprächen auch mit Metro-Großaktionären Möglichkeiten für Lösungen ausloten. (red)

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