Am Mittwoch hat Remax seinen ImmoSpiegel für das erste Halbjahr 2024 vorgestellt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse. Mit 47.823 Verbücherungen im ersten Halbjahr 2024 liegt der Immobilienmarkt auf dem Niveau der Jahre 2014/2015. Ein Minus von 10.372 Verbücherungen bedeutet -17,8 Prozent zum Vorjahr und -37,6 Prozent zum Rekordjahr 2021.
"Die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie die rückläufige Inflation, die sinkenden Kreditzinsen, die temporäre Gebührenbefreiung und sicherlich auch Gewöhnungseffekte tragen dazu bei, dass der Immobilienmarkt wieder anzieht", sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Austria und ergänzt: "Die Problematik, dass selbst junge Gutverdiener:innen aufgrund der KIM-Verordnung häufig keine Kredite bekommen, die sie sich nach ihrer Haushaltsrechnung aber locker leisten könnten, bleibt aber bestehen. Dabei wäre es gerade für junge Menschen bzw. Familien besonders wichtig, sich während der Berufszeit Eigentum zu schaffen."
Fast alle Bundesländermengen im Minus
Das erste Halbjahr 2024 ist mit -17,8 Prozent Kaufakten noch deutlich im Minus, allerdings fehlten von 2022 auf 2023 sogar -21,6 Prozent. Dabei zeigen fast alle Bundesländer zweistellige Rückgänge. Mit 9.740 Transaktionsseiten liegt Niederösterreich voran, auch wenn -2.124 oder -17,9 Prozent zu 2023 fehlen. Mit Ende Juni verzeichnet Wien 7.765 Verkäufe – um -1.530 weniger (-16,5 Prozent) und schnappte der Steiermark den zweiten Platz wieder weg. Steiermark belegt mit 7.184 Immobilien den dritten Rang. Die -2.129 Objekte weniger als 2023 sind der absolut größte und prozentuell zweitgrößte Rückgang unter den Bundesländern. Oberösterreich büßte -1.800 Transaktionen ein und landete mit -21,4 Prozent und 6.624 Verkäufen auf Rang vier. Den Platz in der Mitte der Rangreihe übernimmt wieder Tirol mit 4.567 Verkäufen, um -801 oder -14,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Salzburg als Ausnahme
Die Mozartstadt Salzburg befindet sich auf Rang sechs mit 3.597 Kaufakten, nur um -30 (-0,8 Prozent) weniger als zuletzt. Dahinter folgen Kärnten, das im Vorjahr noch einen Platz weiter vorne innehatte. Aber -1.136 Objekte Rückgang bei einer Verbücherungsmenge von 3.456 bedeuten -24,7 Prozent und Platz sieben. Den vorletzten Platz belegt das Burgenland mit 2.804 Kaufakten. Das ist ein Rückgang von -352 oder -11,2 Prozent. Vorarlberg kommt auf 2.086 Einheiten, -470 weniger als 2023 oder -18,4 Prozent.
Tirol überholt die Steiermark
Der Transaktionswert findet sich mit 13,37 Milliarden Euro zwischen den Jahren 2016 und 2017, auf jeden Fall aber um -19,4 Prozent unter dem Vorjahr und um -38,5 Prozent unter dem Umsatzrekord von 2022. 2024 wurden um -8,37 Milliarden Euro weniger Realitäten gehandelt als noch zwei Jahre zuvor.
Trotz der Rückgänge im ersten Halbjahr um insgesamt -19,4 Prozent ist die Reihenfolge der Bundesländer im Umsatzranking beinahe unverändert. Die Bundeshauptstadt liegt voran, mit 3,64 Milliarden Euro Verbücherungswert und damit um -15,1 Prozent hinter dem Vorjahr. Niederösterreich folgt mit 1,99 Milliarden Euro und einem deutlichen Rückgang (-25,8 Prozent), der sich in Summe mit -695 Millionen. Euro zu Buche schlägt, und Oberösterreich mit 1,66 Milliarden Euro (-19,7 Prozent). Mit 1,58 Milliarden Euro (-15,8 Prozent) verbessert sich Tirol und liegt vor der Steiermark. Die Steiermark fällt mit 1,55 Milliarden Euro und -20,6 Prozent auf Platz fünf zurück. Salzburg kommt auf 1,23 Milliarden Euro und den geringsten Wertrückgang, nämlich -13,8 Prozent. Kärnten fehlt mit 712 Millionen Euro Umsatz ein Viertel auf das Vorjahr (-25,1 Prozent). Vorarlberg beklagt den höchsten prozentuellen Umsatzrückgang mit 651 Millionen Euro und einen Rückgang von -28,4 Prozent. Das Burgenland beendet den Reigen mit 353 Millionen Euro und -17,0 Prozent.
Top-100-Verbücherungen verlieren um -7,0 Prozent
Im ersten Halbjahr betrug die Summe der 100 größten und teuersten Verbücherungen 1,496 Milliarden Euro und somit um -7,0 Prozent weniger als 2023. Die Veränderungen der letzten Jahre lagen bei +12 Prozent von 2021 auf 2022, dann -18 Prozent und heuer eben bei -7,0 Prozent. Der Einbruch flacht ab, die Talsohle scheint erreicht. Im Jahr 2021 musste eine Immobilie, um unter die Top-100 zu kommen, noch 8,4 Millionen Euro kosten, 2022 sogar 10,0 Millionen Euro (+19,0 Prozent), 2023 jedoch nur mehr 7,8 Millionen Euro, also um -22,0 Prozent weniger. 2024 ist dieser Grenzwert weiter, wenngleich schwächer gesunken, nämlich auf 7,0 Millionen Euro (-10,3 Prozent).
Wohnimmobilien-Rückgang geht zurück
2023 war der Einbruch der Immobilientransaktionszahlen vor allem bei kreditfinanzierten Privatimmobilien festzumachen, 2024 zeigt sich ein differenzierteres Bild. Doppelhaushälften mit -14,2 Prozent (2023/22: -34,3 Prozent) und Reihenhäuser mit -13,4 Prozent (-32,2 Prozent) liegen weiter im Minus, aber der Rückgang bremst sich auf weniger als die Hälfte ein. Hausanteile kommen mit -15,2 Prozent (-24,6 Prozent) und Wohnungen mit -20,1 Prozent (-23,8 Prozent) langsamer zurück, aber der Abschwung verlangsamt sich auch hier.
Einfamilienhausmarkt bereits stabil
Die separat verkauften PKW-Abstellplätze liegen mit -17,6 Prozent (2023: -29,1 Prozent) weit unter der Vorjahresmenge, aber die Kurve wird auch hier deutlich flacher. Dabei steht die Entwicklung der Einfamilienhäuser, nämlich bei -1,3 Prozent (-16,0 Prozent) knapp vor dem Wendepunkt. Im ersten Halbjahr 2024 sind vor allem die Seegrundstücke mit -59,7 Prozent (+6,9 Prozent), und die Gebäude am See mit -57,9 Prozent (+27,9 Prozent), aber auch die Kleingärten mit -47,1 Prozent (-7,5 Prozent) abgestürzt.
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