Silver Worker – aktive Arbeitnehmer:innen im Pensionsalter – werden in den kommenden Jahren angesichts des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels eine zunehmend wichtige Rolle spielen, zeigt man sich bei Xing überzeugt. Aktuell würden sie allerdings wenig im Fokus von Unternehmen stehen, der Verbleib am oder die Rückkehr in den Arbeitsmarkt werde ihnen nicht immer leicht gemacht. Laut dem aktuellen Silver Worker Report von Xing wurden 4 von 10 Befragten aufgrund des Alters im Berufsleben bereits mindestens einmal diskriminiert bzw. benachteiligt. Der Xing Silver Worker Report ist das Ergebnis einer Umfrage von Marketagent im Auftrag des Jobs-Netzwerks Xing unter 520 Teilnehmern ab 50 Jahren.
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Beginnt nicht am Arbeitsplatz
Insgesamt haben 39 Prozent der Befragten in Österreich die Erfahrung gemacht, aufgrund ihres Alters im Berufsleben diskriminiert bzw. benachteiligt worden zu sein. Altersdiskriminierung – so das Ergebnis der Studie – beginnt nicht erst am Arbeitsplatz, wo diese von 29 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen der Generationen 50+ wahrgenommen wurde, sondern ist auch bereits im Bewerbungsprozess Realität – so die Erfahrung von 31 Prozent der Befragten.
Mehr als 45 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die schon einmal aufgrund ihres Alters diskriminiert wurden, empfand diese Benachteiligung als sehr groß bzw. groß. In den meisten Fällen haben die Betroffenen eine Mischung aus emotionaler und struktureller Diskriminierung erlebt.
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Emotionale und strukturelle Diskriminierung durch Führungskräfte
Emotionale Diskriminierung wie etwa Beleidigungen und soziale Ausgrenzung haben dabei mehr als 47 Prozent derjenigen erfahren, die sich aufgrund ihres Alters schon einmal benachteiligt gefühlt haben. Strukturelle Diskriminierung, wie altersbezogene Regeln oder Vorschriften, haben 43 Prozent wahrgenommen, die altersbedingt stigmatisiert wurden. Am häufigsten (rund 43 Prozent) nehmen ältere Arbeitnehmer:innen subtile Hinweise darauf wahr, dass sie für eine Aufgabe zu alt wären, rund 40 Prozent haben aufgrund ihres Alters einen Job nicht bekommen und mehr als ein Viertel wurde bei Beförderungen übergangen oder hat Aufgaben zugeteilt bekommen, die unter ihrer Qualifikation lagen (jeweils 26 Prozent).
Auffallend sei, dass Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz in rund zwei Drittel der Fälle von den Führungskräften ausgeht. Mitarbeiter:innen auf niedrigeren Hierarchiestufen oder andere Stakeholder:innen – wie Geschäftspartner:innen oder Kund:innen – spielen kaum eine Rolle. Viele ältere Arbeitnehmende – laut dem Silver Worker Report 42 Prozent - nehmen die Diskriminierung stillschweigend hin und unternehmen nichts, jeder Fünfte spricht mit dem Vorgesetzten, 15 Prozent verlassen als Folge der Altersdiskriminierung das Unternehmen und elf Prozent wenden sich an den Betriebsrat.
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"Altersdiskriminierung ist – laut unserem Report – eine Führungsfrage. Die Integration von Silver Workern in ein Arbeitsumfeld kann nur gelingen, wenn die Führungsebene davon überzeugt ist", so Sandra Bascha, Leitung Kommunikation New Work SE und Xing Österreich.
"Unternehmen können es sich angesichts des Fachkräftemangels weniger denn je leisten, ältere Arbeitnehmer:innen auszugrenzen. Arbeitgeber sind daher gut beraten, das Potenzial von Silver Workern zu erkennen, zu nutzen und vor allem die Zusammenarbeit verschiedener Altersgruppen aktiv zu fördern. Denn generationenübergreifende Teams sind ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen", so Bascha.
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