Erfolgreicher Exit
Millionenregen für Wiener KI-Start-up "Finmatics"

| Tobias Seifried 
| 08.04.2025

Bei der Übernahme handelt es sich um eine der größten dieser Kategorie, die es in Österreich jemals gab.

In Österreich hat ein Start-up wieder einmal einen erfolgreichen Exit geschafft. So teilte Finmatics am Dienstag mit, von der norwegischen Firma Visma gekauft worden zu sein. Das Wiener Unternehmen wurde 2016 gegründet und bietet eine KI-basierte Buchhaltungslösung im deutschsprachigen Raum an. Bei Visma handelt es sich um einen Anbieter von Business Software mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz, rund 16.000 Mitarbeiter:innen und 1,9 Millionen Kund:innen.

"Wir freuen uns sehr, Finmatics in der Visma-Familie willkommen zu heißen und unser Kernproduktangebot für Buchhalter in der DACH-Region zu erweitern. Wir sind vom Produkt und der hohen Kundenzufriedenheit bei Finmatics beeindruckt. Wir glauben, dass wir unterstützt durch Fähigkeiten und Ressourcen von Visma gemeinsam noch mehr Erfolg auf dem Markt haben werden", sagt Merete Hverven, CEO von Visma.

Christoph Prieler, CEO und Co-Founder von Finmatics, sagt zum Exit: "Als Gründer von Finmatics freuen wir uns sehr, Teil der Visma-Familie zu werden. Wir können weiterhin das Wachstum von Finmatics unternehmerisch vorantreiben und gleichzeitig von der großen Buchhaltungs- und Technologiekompetenz der gesamten Visma-Gruppe profitieren."

So funktioniert´s

Die KI-Lösung von Finmatics zielt auf die Steuerberatungsbranche ab. Sie kann Buchhalter:innen durch Rationalisierung und Automatisierung von Finanzprozessen unterstützen; beispielsweise bei der Rechnungsbearbeitung und dem systemübergreifenden Austausch von Buchhaltungsdaten. Dadurch sollen mehr Zeit und Ressourcen für Beratungsleistungen für Kund:innen übrig bleiben. Finmatics lässt sich laut eigenen Angaben mit den meisten Buchhaltungssystemen verbinden und ermögliche eine schnelle und zuverlässige Dokumentensammlung, Datenextraktion und -kategorisierung, so das Start-up. Dies erleichtere die enge Zusammenarbeit zwischen Steuerberater:innen und ihren Kund:innen.

Visma setzt auf Wachstum

Für Visma ist die Akquisition von Finmatics die Fünfte in der DACH-Region in den letzten vier Jahren, nach Zukäufen wie BuchhaltungsButler, H&H und Pathway Solutions in Deutschland und Prosaldo in Österreich. Nach der Übernahme soll Finmatics unter der gleichen Marke und dem gleichen Management wie bisher weiterarbeiten.

"Unser Ziel ist es, unser Angebot an unternehmenskritischen Lösungen in den DACH-Ländern weiter auszubauen und zu erweitern, sowohl organisch als auch durch Akquisitionen. Vismas Vision ist es, die Zukunft der Gesellschaft durch Technologie zu gestalten, indem wir sichere, effiziente und einfach zu bedienende Lösungen anbieten, die die Arbeit angenehmer und die Gesellschaft effizienter machen", sagt Hverven.

Millionen Deal

Wie viel Visma für das heimische Start-up bezahlt hat, wurde nicht verraten. Im Rahmen des Exits wird aber auch der 36-prozentige Finmatics-Anteil von eQventure verkauft. "Abhängig von einer Erfolgskomponente bekommen die eQventure Investor:innen im Durchschnitt das fünf- bis siebenfache ihres Einsatzes zurück. Das Finmatics Gründer- und Management-Team wurde von den eQventure Partnern Christian Klemm, Michael Müller und Jörg Schönbacher über viele Jahre hinweg auf Augenhöhe unterstützt und der monatlich wiederkehrende Umsatz hat sich seit unserem Einstieg verzwanzigfacht. Unsere in der Regel hohen ROIs beruhen auf dem eQventure Erfolgsrezept: Unternehmer:innen für Unternehmer:innen", so Herbert Gartner, CEO von eQventure. Da es sich bei dem Deal um einen der größten KI-Start-up-Exits Österreichs handeln soll, dürften mehrere Millionen Euro geflossen sein.

www.finmatics.com

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