Große Aufmerksamkeit in der Hotelszenerie erreichte Anfang Mai 2024 die Eröffnung des ersten "Autograph Collection Hotel" der Premium Marriott Hotels in Österreich, das sich nahtlos in die Liste der bemerkenswerten Zugänge in letzter Zeit einreiht. Mit dem "Imperial Riding School"-Hotel ist es der Marriott-Gruppe gelungen, ein innerstädtisches Luxushotel mit einem großen Naturpark und viel Aufmerksamkeit für geschichtliche Details zu schaffen.
Bevor wir in das Interview mit General Manager Jürgen Fleischhacker einsteigen, noch ein paar wichtige Eckdaten seinerseits: "Die Autograph Collection ist Teil von Marriott und eine Auswahl besonderer Häuser, von insgesamt 308 exquisiten Hotels weltweit. Mit einer Investitionssumme von zirka 45 Millionen Euro sanierte der Eigentümer 'Norwood', ein US-amerikanisches Private Equity Unternehmen, ein historisches Gebäude, in dem zuletzt ein Hotel der Penta-Gruppe und danach eines von Renaissance untergebracht waren. Co-Eigentümer ist die deutsche Hotel Management Gesellschaft 'Event Hotels'."
Im Hotel sind derzeit zirka 100 Mitarbeiter beschäftigt. Der Bedarf liegt bei etwa 145. Als Hauptmärkte nennt der General Manager die DACH-Region, UK und US sowie den asiatischen Raum, bevorzugt Korea, denn von dort kämen besonders designaffine Touristen. Als Auslastungsziel nennt Jürgen Fleischhacker 75 bis 80 Prozent, nicht sofort, jedoch in den nächsten Jahren.
Eleganz und urbaner Charme – Junior Suite © Cathrine Stukhard
Ein Haus mit Geschichte, Obstgärten und Reiterei
Das Hotel Imperial Riding School verfügt über 342 elegante Gästezimmer, davon 18 Junior Suiten, eine Präsidentensuite mit Blick auf die nahe Russisch-Orthodoxe Kirche mit ihren Goldkuppeln, ein feines, nach einer Apfelsorte benanntes Restaurant "Elstar", die Bar "The Farrier", sowie einen großen Wellnessbereich mit Sauna, Fitnessraum, Dampfbad und Pool. Als das Aushängeschild des Hauses bezeichnet Jürgen Fleischhacker den Privatgarten, ein urbanes Naturparadies mit vielen Pflanzen und selbstverständlich Apfelbäumen, über die der General Manager gleich mehr erzählt.
Im Gespräch erklärt Jürgen Fleischhacker das Designkonzept des Hauses, geprägt vom historischen Zweck des Gebäudes bzw. seiner Umgebung: "Die Imperial Riding School hat eine sehr reichhaltige Geschichte, die auf das Jahr 1727 zurückgeht. Wie im gegenüberliegenden Gartenpalais Harrach gab es auch hier Obstgärten. Es wird erzählt, dass der Kaiser die Apfelbäume auf diesem Grundstück so geliebt hat, dass er die Äpfel von hier direkt an den Hof liefern ließ."
Das Thema Apfel wurde übernommen und es zieht sich ein wenig wie ein roter Faden durchs Haus. "Der zweite rote Faden ist dann auch der Namensgeber, die Imperial Riding School, ein 1850 gegründetes Reitlehrerinstitut, von dem bis heute die historischen Säulen in unserer Halle geblieben sind und die wir aufwendig während der Umbauzeit restauriert haben. Unser Hotelkonzept ist so vielfältig und lebendig wie das Umfeld, in dem wir uns hier befinden. Eine inspirierende Mischung aus Formalität mit einer Prise Exzentrik, Eleganz mit unkonventionellem Charme und Wiener Spirit schafft eine Atmosphäre, in der es sich ungezwungen wohlfühlen lässt", erklärt der General Manager die wichtigsten Eckpunkte der Positionierung.
Diese Themen drücken sich, angefangen vom Logo mit Pferd und Apfelbaum bis zu den Dekos in den Zimmern, mit an die Reiterei angelehnter Symbolik, quer durch das Hotel aus.
Auch die Geschichte des Hauses als großer Kinosaal "Eos" nach dem Ersten Weltkrieg wurde einbezogen. Zum Beispiel erinnert der Name der Tagesbar "Cameo" an die Cameo-Auftritte berühmter Persönlichkeiten, die sich in den Filmen selbst spielten.
Festsaal im Seminar- und Kongressbereich © Cathrine Stukhard
Großer Seminar- und Kongressbereich
Als einen der großen Pluspunkte nennt Fleischhacker den Meeting- und Veranstaltungsbereich, mit zehn Meeting-Räumen auf einer Gesamtfläche von 1.200 Quadratmetern. "Neben Geschäftsreisenden und Touristen zählen Kongressgäste zu unseren wichtigsten Kunden. Auch, weil sie oftmals den Aufenthalt in der lebenswerten Stadt um einige Tage verlängern. Abgesehen davon befinden wir uns hier in unmittelbarer Nähe des Wiener Botschaftsviertels, was uns dazu veranlasst, mit den diversen Botschaften Kooperationen anzustreben."
Die Lage zwischen Ungargasse, Linke Bahngasse und Rennweg macht die Location zu einer attraktiven Wahl, denn sowohl die Wiener City als auch der Flughafen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln in wenigen Minuten erreichbar.
Der größte Meetingraum im Hotel fasst insgesamt eine Kapazität von bis zu 375 Personen. "Das Besondere an allen unseren Meetingräumen ist, dass sie auch Tageslicht haben. Auch der größte. Wir nennen ihn Kaisergarten, eben auch ein bisschen als Hommage an unseren Hotelgarten."
Sustainability first
Am Ende unseres Gesprächs weist Jürgen Fleischhacker noch auf die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit hin. "Dieses Thema war uns während des Umbaus auch sehr, sehr wichtig. Insgesamt haben wir knapp sieben Millionen Euro in Nachhaltigkeit investiert. Einerseits in die Installation einer komplett neuen Gebäudeleittechnik, mit der wir die Energieeffizienz regeln können, und andererseits in die Umstellung der gesamten Beleuchtung auf LED. In den Zimmern brachten wir alle Fan Coil Units auf den modernsten Stand und arbeiten auch hier mit modernen Systemen, die eben den Energieverbrauch steuern und senken können. Wir haben zehn Ladestationen in unserer Garage in Planung, ebenso wie eine Photovoltaikanlage auf unserem Dach mit knapp 1.600 Quadratmeter Fläche."
Imperial Riding School – Autograph Collection Hotels
www.autograph-hotels.marriott.com
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