Überlastung
SOS-Kinderdorf kritisiert neue Schulverordnung

| Redaktion 
| 21.03.2024

Die Organisation fordert mehr Ressourcen an Schulen und fünf selbst wählbare Frei-Tage zur Entlastung. 

SOS-Kinderdorf fordert mehr Ressourcen für den Kinderschutz und schlägt selbst wählbare Frei-Tage zur Entlastung der Schüler:innen vor. "Der Entwurf einer neuen Schulverordnung enthält ohne Zweifel viele gute Ansätze. Damit der Kinderschutz an Schulen aber auch umgesetzt wird, sind deutlich mehr Ressourcen notwendig", sagt SOS-Kinderdorf Geschäftsführer Christian Moser. Den Schulen fehle es an Ressourcen, vor allem das Lehrpersonal hätte seine Kapazitätsgrenzen längst überschritten. Auch das Thema Kinderschutz sei so wohl kaum umsetzbar, so Moser: "Wenn man es ernsthaft angeht, ist schon die Erstellung eines Kinderschutzkonzeptes ein riesiges Projekt. Das ist nichts, was Lehrer:innen einfach so nebenbei bewerkstelligen können? Da besteht natürlich die Gefahr, dass ein eigentlich engagiertes Papier nie zu gelebter Praxis wird - ein effektiver Kinderschutz also gar nicht stattfinden kann."

"Bevormundende Denkweise"

Die neue Schulordnung regelt nicht nur den Kinderschutz, sondern auch das Verhalten in der Schule generell. Hier möchte Moser neue Aspekte einbringen: "Als Kinderrechtsorganisation können wir nicht hinnehmen, welche bevormundende Denkweise in dieser Schulordnung noch immer zum Ausdruck kommt. Schüler:innen haben sich den Regeln, die durchaus auch willkürlich entstehen können, einfach zu unterwerfen. Das ist weit entfernt von einem kinderrechtlichen Ansatz, wie ihn die UN-Kinderrechtekonvention und das Bundesverfassungsgesetz vorsehen. Von einer Einbindung der Schüler:innen in ein demokratisches Miteinander im Lebensraum Schule ist hier jedenfalls nicht viel zu sehen", so Moser. Was es in der Schule dringend brauche, sei ein emanzipatorischer Umgang mit jungen Menschen.

Zusätzliche Frei-Tage für Schüler:innen

Moser schlägt auch fünf selbst wählbare Frei-Tage vor, um die Schüler:innen zu entlasten. "Jedes Kind und jeder Jugendliche sollte die Möglichkeit haben an fünf über das Schuljahr verteilten, selbst gewählten FREI-Tagen dem Unterricht fernzubleiben. Und zwar ohne Angabe von Gründen. Bei den Jüngeren natürlich in Abstimmung mit den Eltern, damit die Aufsichtspflicht erfüllt wird. Dabei ist es ganz egal, ob man die Oma im Krankenhaus besucht, einen Tag zum Lernen für eine Schularbeit braucht oder auch mal Zeit zum Durchatmen." 

www.sos-kinderdorf.at

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