"Schui"-Test: Freistaat Bayern beauftragt Wiener Health-Tech-Start-up

Vier Millionen PCR-Tests werden monatlich im flächenmäßig größten deutschen Bundesland durchgeführt. Die Lolli-Pooltests bieten sich auch für Österreich an.

Nach dem Pilot-Projekt in Freiburg im Breisgau wurde das Wiener Health-Tech-Start-up Novid20 (steht für "No Covid 2020") vom Freistaat Bayern beauftragt, die digitale Infrastruktur für PCR-Lolli-Pooltests an Grund- und Förderschulen im flächenmäßig größten deutschen Bundesland bereitzustellen. Mittlerweile ermöglicht die Software "Schui" von Novid20 alleine in Bayern monatlich rund vier Millionen Corona-Testungen.

Innerhalb kürzester Zeit hat Novid20 seine IT-Infrastrukturkapazitäten für PCR-Lolli-Pooltests an Bayerns Schulen verzehnfacht und die Software anwenderfreundlicher gemacht. Beim Lolli-Pooltest lutschen die Kinder für 30 Sekunden an einem Wattestäbchen (Abstrichtupfer), das noch in der Klasse in ein gemeinsames Pool-Röhrchen kommt, welches später im Labor analysiert wird. Da es sich um einen Gruppentest handelt, muss pro Pool lediglich ein einziger PCR-Test durchgeführt werden und die Ergebnisse liegen dem Unternehmen zufolge wesentlich schneller vor als beim konventionellen Pooling im Labor.

"Die PCR-Lolli-Tests der Schulklassen in Bayern kommen schon gesammelt in Pools zum Labor. Dadurch entfällt das manuelle Pooling, das medizinische Testpersonal wird entlastet und die Ergebnisse liegen schneller vor. In Bayern sind bei dieser Methode die PCR-Pool-Ergebnisse bereits am Abend, in der Regel um 19 Uhr, desselben Tags verfügbar. Bei einem positiven Poolergebnis werden die Eltern im Regelfall bis spätestens 6 Uhr am Folgetag automatisiert über individuelle Testergebnisse ihrer Kinder benachrichtigt. Das trägt wesentlich zu einem sichereren Schulbetrieb bei", erklärt Lukas Mörtl, CTO von Novid20.

50.000 Poolproben pro Woche sorgen für sicherere Schulen

"Wir sind stolz, als österreichisches Unternehmen vom Freistaat Bayern für dieses Großprojekt an Grund- und Förderschulen ausgewählt worden zu sein. Dabei konnten wir auf unseren Erfahrungen aus dem Projekt in Freiburg im Breisgau aufbauen. Neu ist mittlerweile, dass auch gleich mit Rückstellungsproben gearbeitet wird – somit sind bei einem coronapositiven Pool keine nachträglichen Einzeltestungen mehr erforderlich", sagt Moritz Miedler, Geschäftsführer von Novid20.

Teamfoto Novid20 © Novid20 GmbH

Mithilfe der Software von Novid20 werden in ganz Bayern an knapp 3.300 Schulstandorten pro Woche 50.000 Poolproben von rund einer halben Million Schüler:innen abgewickelt. Novid20 hat innerhalb kürzester Zeit alle Schulstandorte in Bayern auf die Verwendung der Software eingeschult und betreut sie durch ein Support-Team. Anders als in Österreich testet Bayern bereits jetzt die Kinder zweimal pro Woche mit dem verlässlicheren "Goldstandard" PCR. Bis auf die Durchführung des Tests und den Transport der Proben wird das ganze Test- und Ergebnisverwaltungssystem vollständig digital und zentral über die Schule und die Labore abgewickelt. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen deutschen Partnerunternehmen Melos, spezialisiert auf Softwarelösungen für Labore, durchgeführt.

Ergänzung zu den bestehenden Gurgeltests in Österreich

Die Lolli-Test-Software wird neben dem Freistaat Bayern unter anderem auch breitflächig in Baden-Württemberg, im Großraum Freiburg im Breisgau, in der Stadt Konstanz und Umgebung  eingesetzt

Aufgrund der vierten Corona-Welle könnte das Modell der PCR-Lolli-Pooltests auch an Österreichs Schulen und Kindergärten als sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Gurgeltests fungieren, wenn an allen Schulen österreichweit mindestens zweimal pro Woche PCR-getestet werden soll, so die Experten. (jw)

www.novid20.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV