Zunächst schien das Auto noch problemlos zu funktionieren, doch nach nur drei Monaten schaltete es sich plötzlich während der Fahrt ab und blieb stehen. Der Kunde verlangte daraufhin Ersatz – wurde aber stattdessen lediglich mit dem Angebot von Ersatzteilen abgespeist.
Das lehnte der Mann allerdings ab und wandte sich stattdessen an einen Drittanbieter, der sich das Auto genauer ansehen sollte. Das Ergebnis: Spuren von Schäden an der Rückseite des Fahrzeugs, die nicht durch den Kunden verursacht worden waren. Dadurch war klar, dass der Unfall vor dem Erwerb – des laut E-Fahrer also Neuwagen verkauften Autos – erfolgt sein musste. Der Kunde klagte daraufhin – und gewann. Tesla musste einen Schadenersatz von rund 155.000 US-Dollar leisten. Aber damit war die Geschichte noch nicht zu Ende.
Ärger über "Schurkenfirma" im Internet
Der Käufer war nämlich über die aus seiner Sicht minderwertige Kundenfreundlichkeit des Konzerns verärgert und bekundete seine Wut in sozialen Medien, konkret auf der chinesischen Plattform Weibo. Dort bezeichnete er das Unternehmen unter anderem als "Schurkenfirma" und "Müll-Tesla".
Das schien Tesla gar nicht zu schmecken: Der Konzern klagte den Mann, nur wenige Tage nach der Schlappe vor Gericht, wegen Rufschädigung. Die verlangte Summe liegt über fünf Millionen Yuan – das sind umgerechnet 781.000 US-Dollar oder 673.000 Euro. Zudem soll er sich, so die Forderung des Konzerns, entschuldigen und die betreffenden Beiträge entfernen.
Wiedersehen vor Gericht
Der Kunde selbst lässt sich davon allerdings nicht einschüchtern: Laut der Plattform Inside EV, die sich wiederum auf die South China Morning Post beruft, stellte er auf seinem Weibo-Profil die Frage: "Wollt ihr mir wirklich sagen, obwohl ihr mir mehr als eine Million Yuan Schadenersatz zahlen müsst, obwohl ich das Opfer bin, darf ich nichts Negatives über euch sagen und muss fünf Millionen Yuan Strafe zahlen?"
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Der Schadenersatz, den Tesla zahlen muss, ist bereits in letzter Instanz rechtskräftig. Tesla hatte in dem Prozess vor Gericht argumentiert, dass der vorangegangene Unfall nur sehr klein gewesen sei und die Reparatur keine strukturellen Schäden verursacht habe. Aus Sicht des Gerichts hätte die Information darüber aber sehr wohl die Kaufentscheidung des Kunden beeinflussen können. (ca)
www.tesla.com
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