Eveline Pupeter
Firma: Emporia Telecom GmbH & Co. KG
Position: Eigentümerin, CEO
Gestern eine Seite im Deutschen Handelsblatt, heute ein riesiger Bericht im Kurier, morgen der Wirtschaftsaufmacher in der Süddeutschen Zeitung. Eveline Pupeter, Alleineigentümerin und Geschäftsführerin von emporia Telecom, ist quasi die "Jeanne 'Arc der Digitalisierung" und spielt die Medien-Klaviatur rauf und runter. Die Linzerin setzt sich mit aller Kraft dafür ein, dass älteren Menschen die Türen in die digitale Welt geöffnet werden.
Gesellschaftspolitische Verantwortung
Mehr als eine Million Menschen im Alter 65+ in Österreich, 52 Millionen in der EU, sind mobil nicht online, haben kein Smartphone oder Tablet. Das heißt kein vergünstigtes Online-ÖBB-Ticket, kein Handyparken, kein Bezahlen mit dem Smartphone im Supermarkt, keine Corona-Warn-App, obwohl doch gerade die älteren Menschen diese App nutzen sollten.
Eine halbe Generation ist abgeschnitten von den Segnungen der Digitalisierung, konnte während des Lockdown die Kinder und Enkelkinder nicht sehen, nicht reden mit ihnen, war ausgesperrt von der Familienkommunikation via WhatsApp oder Zoom. Eveline Pupeter will das nicht hinnehmen. "Es ist eine gesellschaftspolitische Verantwortung, die älteren Menschen in die Zukunft mitzunehmen", sagt sie seit langem und fordert Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf, "gemeinsam die digitale Brücke zu bauen." Da treffe es sich gut, dass jetzt auch der Kanzler das Thema "Alterseinsamkeit" entdeckt und auf die Agenda gesetzt habe.
Technologieführer
Die Linzerin leitet mit emporia Telecom ein Unternehmen, das einfach zu bedienende Smartphones, Apps und Tastentelefone speziell für ältere Menschen herstellt und in diesem Segment weltweit als Technologieführer gilt. Auch Smartphone-Trainings bietet emporia an. Mehr als 100.000 Seniorinnen und Senioren wurden bereits geschult. Wenn sich im Headquarter in Linz wieder mal die Senioren zu einer Schulung treffen, setzt sich Pupeter mitten rein in die silbergraue Gruppe und sagt mit strahlenden Lächeln: "Jetzt erzählen sie mir doch mal, wie es ihnen geht mit diesem Smartphone. Ich muss ihnen nämlich gestehen, ich kenn´ mich auch nicht überall aus."
Auch wenn Eveline Pupeter regelmäßig zwischen ihren Niederlassungen in Brüssel, Frankfurt, London, Paris und Shenzhen in China hin und her jettet, die Frau hat Bodenhaftung. Was daran liegen mag, dass sie in einem Wirtshaus nahe Wels quasi in der Gaststube aufgewachsen ist. "Da lernst du, die Menschen zu verstehen", ist die Unternehmerin überzeugt.
"Scheitern ist keine Option"
In wenigen Tagen bringt emporia die neueste Smartphone-Generation auf den Markt. Maßgeschneidert für alle analogen Natives, die in der digitalen Welt Fuß fassen wollen. Selbst die Corona-Pandemie konnte die quirlige Unternehmerin keine Sekunde lang bremsen. Trotz zeitweiligem Produktionsstopp in China, trotz monatelangem Lockdown nahezu in ganz Europa läuft der emporia-Motor bereits wieder auf Hochtouren. Eveline Pupeters Erfolgsgeheimnis? "Immer einmal öfter aufstehen, als man hinfällt. Scheitern ist keine Option."