In Tulln soll ein Haus der Digitalisierung entstehen, und das schon sehr bald: Bis Ende August soll der Neubau, der als "Arbeits- und Ausstellungsraum Projekte und Unternehmen im Bereich der Digitalsierung vor den Vorhang holen" soll, fertiggestellt sein. Realisiert werden soll das Projekt am Campus der Stadt Tulln an der Donau in Niederösterreich. Details zum ambitionierten Projekt gab am Mittwoch eine Runde um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.
"Die letzten Wochen und Monate haben uns gefordert und unser Leben auf den Kopf gestellt. Die letzten Monate haben aber vor allem die Digitalisierung beschleunigt", unterstrich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Wichtigkeit der Digitalisierung. Denn: „Digitale Kommunikationsformen und regionale Online-Shops haben aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen einen wahren Boom erlebt", so Mikl-Leitner.
"Leuchtturmprojekt" auf 4.200 Quadratmetern
Auf 4.200 Quadratmetern entsteht der Neubau am Campus Tulln. Im Haus sind Büroräumlichkeiten unter anderem für Starts-ups geplant, außerdem ein Gastrobereich und ein Showroom für Besucher. "Zum einen soll dieses Haus ein offenes Haus sein, für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, um hier die Zusammenarbeit auch zu intensivieren, vor allem aber auch ein offenes Haus des Lernens und Vermittelns", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die das Projekt als "Leuchtturmprojekt" bezeichnet.
Bereits 2018 wurde ein digitales Netzwerk etabliert. Dieses lebende Netzwerk sei der gemeinsame Motor des Projektes. In einem zweiten Schritt wurde 2019 ein virtuelles Haus der Digitalisierung als branchenübergreifende, strukturierte und virtuelle Informationsdrehscheibe des Projektes eingerichtet. Das reale Haus der Digitalisierung ist der letzte Puzzleteil in diesem Prozess und wird die Herzkammer des Gesamtprojekts sein.
33,5 Millionen Euro Baukosten
Für die inhaltliche Ausrichtung ist die Wirtschaftsagentur ecoplus zuständig. „Wir wollen die Möglichkeiten bieten, dort Ausstellungen zu Schwerpunktthemen zu haben, und wir wollen, dass dort Unternehmen ihre innovativen Produkte präsentieren können", so der für Digitalisierung zuständige Landesrat Jochen Danninger (ÖVP). Die Fachhochschule Wiener Neustadt, die in der Außenstelle Tulln ein Studium anbietet, wird zudem Hörsäle erhalten und das Projekt gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur ecoplus errichten. 33,5 Millionen Euro sind für den Bau veranschlagt.
Darüber hinaus soll das Haus der Digitalisierung nicht nur in Tulln greifbar sein, sondern auch mit den anderen Forschungsknotenpunkten in St. Pölten, Krems, Wieselburg, Tulln, Klosterneuburg und Wiener Neustadt zusammenarbeiten. "Das Spannende dieses Hauses der Digitalisierung ist zum einen, das gesamte Netzwerk über Niederösterreich zu spüren", so Klaus Schneeberger, Aufsichtsratsvorsitzender der Fachhochschule Wiener Neustadt, "zum anderen die haptische Anwesenheit hier und für die Studenten ein Ambiente, das wahrscheinlich in dieser Art und Weise einzigartig ist."
Partnerstadt Tulln soll als "green smart city" positioniert werden
Als Projektpartner bietet sich die Stadt Tulln an. Sie will Innovationen aus dem Haus der Digitalisierung umsetzen. Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk will Tulln als innovative Stadt, die er "green smart city" nennt, positionieren und die Themen der Stadt – Garten, Umweltschutz, Klima und Nachhaltigkeit – mit den neuen Technologien verbinden. Als Beispiel nennt Eisenschenk die "intelligente, digitale Mobilität" mit dem Ziel, dass Tulln von Wien und Linz öffentlich in maximal 30 Minuten erreichbar sein soll. Neue Mobilitätsformen sollen Pendlerinnen und Pendlern Alternativen zum Auto für die sogenannte letzte Meile bieten.
Impressionen zu der offizielen Pressekonferenz zum Bau des neuen Hauses der Digitalisierung am Mittwoch mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger, Landtagsabgeordneter Klaus Schneeberger, Aufsichtsratsvorsitzender der FH Wr. Neustadt, dem Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk und den Landtagsabgeordneten Christoph Kaufmann und Bernhard Heinreichsberger finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
www.ecoplus.at
www.virtuelleshaus.at
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