Zwei Drittel in Gastronomie und Tourismus von Kündigung betroffen

Die Job-Plattform hokify hat sich unter Österreichs Arbeitnehmern umgehört.

Ein Stimmungsbild der Job-Plattform hokify zum gewerblichen Arbeitsmarkt und den Auswirkungen der Corona-Krise zeigt: Besonders die Gastronomie und Tourismusbranche (61 Prozent) sowie die Baubranche und Produktion (48 Prozent) waren im März von Kündigungen betroffen.

Kurzarbeit betrifft vor allem die Reinigungsbranche (36 Prozent) und Technische Berufe (29 Prozent). Home Office ist in der Büro- und Administrationbranche (31 Prozent) sowie in EDV und IT (58 Prozent) am meisten verbreitet. Im Handel zeigt sich ein geteiltes Bild. Hier sind 40 Prozent der Befragten von Kündigungen betroffen, gleichzeitig gaben knapp zehn Prozent an, derzeit mehr Arbeit zu haben, das betrifft vor allem den Lebensmittelhandel. In der Gesundheitsbranche wirkt sich die Coronakrise durch mehr Arbeit aus. Im Handwerk gab rund ein Drittel an, dass sich durch Corona keine Auswirkungen auf den Arbeitsalltag bemerkbar machen.

Zwei von Drei erwarten Kündigung oder Kurzarbeit

Die Zukunftserwartungen am heimischen Arbeitsmarkt sind getrübt. In den nächsten drei Monaten rechnen 40 Prozent der Befragten mit einer Kündigung, weitere 25 Prozent mit Kurzarbeit. Hingegen gaben 17 Prozent an, dass sie in den nächsten drei Monaten von einer höheren Arbeitsbelastung ausgehen. 

© hokify
© hokify

Die Frage, wie lange es bis zu einer Normalisierung der Lage noch dauern wird, wurde skeptisch beantwortet: Ein Drittel der Befragten geht von einer Normalisierung nach bis zu einem halben Jahr aus. Ein Fünftel denkt, dass dies länger als ein halbes Jahr dauern wird. Am optimistischsten sehen das Arbeitnehmer in Büro- und Administrationsberufen: 53 Prozent gaben an, dass sich die Lage innerhalb der nächsten drei Monate normalisiert. Es handelt sich hier jedoch um die Berufe, die einfacher von zu Hause aus ausgeübt werden können.

Jeder Zweite würde für Arbeitgeber auf einen Teil des Lohns verzichten

Mit der neuen Kurzarbeit sollen Unternehmen Mitarbeiter leichter im Unternehmen behalten, trotzdem kam es im März zu vielen Kündigungen, Gastronomie- und Tourismusbranche sind davon besonders betroffen. "Kurzarbeit ist eine Maßnahme, die unter Arbeitnehmern durchaus Akzeptanz findet." sagt Karl Edlbauer, Geschäftsführer von hokify. Das zeigt auch die Umfrage: Knapp 60 Prozent sind bereit auf einen Teil des Lohns zu verzichten, um die eigene Firma zu unterstützen. Nur rund 30 Prozent können sich das gar nicht vorstellen.

© hokify
© hokify

Edlbauer: "In Krisenzeiten zeigen Arbeitnehmer am gewerblichen Arbeitsmarkt eine deutliche Loyalität und viel Verständnis für die Situation der Unternehmen. Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass die verschiedenen Branchen unterschiedlich stark von Kündigungen betroffen sind. Die Zugriffe in einigen Branchen haben sich auf unserer Job-Plattform in den letzten Tagen verdoppelt. Neben Netflix und Co. wird auch mehr nach Jobs gesucht, für manche Branchen ergibt sich die Möglichkeit jetzt gefragte Fachkräfte zu erreichen." (as)

www.hokify.at

leadersnet.TV