Wir nähern uns dem Ende von Woche Zwei des neuen, beschränkten Alltags während der Corona-Epidemie. Während vieles anders ist und wirtschaftliche Auswirkungen durch Totalsperren evident sind, bleibt die Frage: "Wie geht es uns eigentlich so mit Corona?" Dieser Frage ist die Markt- und Verhaltensforscherin Sophie Karmasin von Karmasin Research & Identity nachgegangen und erhob in einer repräsentativen Online-Umfrage das Befinden der Österreicherinnen und Österreicher in diesen neuen Zeiten.
Akzeptanz und Sorgen
Die Österreicherinnen und Österreicherinnen fühlen sich durch den Coronavirus bedroht (92 Prozent), sie haben den Ernst der Lage erkannt, daher teilt man auch die Maßnahmen der Bundesregierung. 74 Prozent meinen hier, dass die Regierung "genug" tue, sieben Prozent meinten gar, sie tue "zu viel", und 14 Prozent gaben an, dass die Regierungsmaßnahmen ihnen noch "zu wenig" seien.
Die Maßnahmen werden akzeptiert, persönlich geht es mit der neuen Lebenssituation sehr gut (43 Prozent) bzw. gut (44 Prozent), nur ein Prozent beurteilt sehr negativ, zehn Prozent eher schlecht. Besonders Jüngeren fällt das Ausgehverbot schwerer als älteren Österreicherinnen und Österreicherin. Dennoch sorgt man sich. Vor allem beschleichen uns in diesen Tagen die Panik und Angst, dass das Gesundheitssystem versagen könnte, wir leiden unter der drastischen Einschränkug des persönlichen Kontakts durch "Social Distancing" und viele beschleicht auch ein persönliches Unwohlsein ("die Decke am Kopf fallen" und die Sorge um einen möglichen Arbeitsplatzverlust.
"Die 'Hardware' funktioniert, mit der 'Software' haben wir unsere Probleme"
"Wir sehen, dass die Menschen die Corona-Maßnahmen, die die Regierung angeordnet hat, sehr gut annehmen: sie teilen, stützen und befolgen sie – dennoch bleiben die Sorgen. Man könnte auch sagen: die "Hardware" wird gut akzeptiert, es ist die "Software", mit der wir unsere Probleme haben. Die Frage nach dem 'Wie und wann geht es weiter – mit unseren Familien, unseren Jobs, unserer finanziellen Situation, unseren Unternehmen?' beschäftigt uns sehr und das sind echte Sorgen. So schnell wie die 'neue Normalität' in unser aller Leben Einzug gehalten hat, so klar zeichnet sich auch hier die Unsicherheit ab: 'Wie lange wird dieser Zustand vorherrschen? Und: 'Was kommt danach?' – diese Fragen stellen wir uns aktuell wohl alle", so Sophie Karmasin.
Aber auch wenn es uns schwer fällt und die Sorgen anklopfen: Österreich hält sich großteils vorbildlich an die restriktiven Maßnahmen, wie die Research-Expertin zum Abschluss betont: "Die Österreicherinnen und Österreicher gehen vorbildhaft mit diesen neuen Lebensumständen um. Wir haben uns sehr schnell an die neue Situation gewöhnt und auch in Bereichen, in denen es vorher nicht Gang und Gebe war, Home-Office-Möglichkeiten quasi über Nacht etabliert und eingerichtet. Es ist wirklich anerkennenswert und großartig, wie Österreich jetzt agiert und Zusammenhalt demonstriert." (rb)
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