N26 macht den "Brexit"

Die österreichische Handybank reagiert auf den EU-Austritt Großbritanniens mit strategischem Rückzug – 200.000 Konten werden gekündigt.

Der Brexit steht bevor und N26 reagiert: die österreichische Smartphone-Bank zieht sich komplett vom britischen Markt zurück und hat angekündigt, im Laufe der nächsten Wochen und Monate alle Konten im Vereinigten Königreich kündigen zu wollen. "Da Großbritannien nun die Europäische Union verlassen hat, werden wir zu gegebener Zeit nicht mehr in der Lage sein, mit unserer europäischen Banklizenz in Großbritannien zu operieren", erklärten die beiden österreichischen N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal am Dienstag.

200.000 Kunden betroffen

Die Schließung aller Konten im Vereinigten Königreich betrifft laut BBC rund 200.000 Kunden. Schon jetzt würden keine neuen Konten mehr angenommen. Die bestehenden werden mit 15. April 2020 geschlossen, teilte das Unternehmen auf seiner englischen Webseite mit. Für N26 bedeutet das auch den strategischen Rückzug von einem (ehemals) vielversprechenden Markt, noch im vergangenen Jahr hieß es, dass das Unternehmen täglich etwa 1.000 britische Kunden hinzugewinne.

N26 zählt eigenen Angaben zufolge mehr als fünf Millionen Kunden in über zwei Dutzend Ländern. In den USA - wo das Start-up seit September 2019 im Geschäft ist - seien in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit der Axos Bank mehr als 250.000 Kunden gewonnen worden. Das Unternehmen wurde zuletzt mit 3,5 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) bewertet und gilt als wertvollstes deutsches Start-up. Zu den Investoren gehören der Versicherungskonzern Allianz, der Singapurer Staatsfonds, der chinesische Internet-Riese Tencent und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel. (red)

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