Elektro-Autos "made in China" drängen auf den Austro-Markt

Chinesischer E-SUV: Der Marktführer aus dem Reich der Mitte steigt mit Traditionsmarke MG zum Kampfpreis in Österreich ein. 

Elektro-Autos aus dem Reich der Mitte drängen auf den heimischen Markt – auch wenn E-Cars aus China hierzulande noch kaum sichtbar sind, so sind sie dennoch unterwegs, ebenso wie Elektroautos. Die beiden sich – noch – in der Unterzahl befindlichen Gefährt-Gattungen sollen nun aber bald kräftig für Aufsehen am Markt sorgen, zumindest wenn es nach Anja Frey-Winkelbauer, Geschäftsführerin der Frey Holding und Toyota Frey Retail, und ihren Geschäftspartnern vom chinesischen Marktführer SAIC geht.

"Elektromobilität nimmt in Österreich Fahrt auf – und China ist in dem Bereich führend", so Frey-Winkelbauer. Für die Branchenexpertin ist es also naheliegend, hier tätig zu werden. Darum hat sie nun mit SAIC – der auf der Weltrangliste auf Platz 7 logiert und mit jährlich mehr als sieben Millionen verkauften Fahrzeugen in China marktführend ist – einen Vertrag über den Vertrieb von Elektroautos abgeschlossen, der laut eigenen Angaben "zukunftsweisend" sein soll.

ZS EV ist bestellbar

Konkret geht es um ein SUV-Modell der Tochter MG. SAIC übernahm vor einigen Jahren die Markenrechte des ehemaligen britischen Herstellers. Unter dem Namen MG fertigen die Chinesen nun ausschließlich E-Autos. Ein Modell, der ZS EV, ist pünktlich zum Start der Vienna Autoshow, wo es auch ausgestellt wird, bei Frey in fünf Farben exklusiv bestellbar.

Die Basisvariante um 31.790 Euro, jene mit einer besseren Ausstattung (etwa mit Schiebedach und Rückfahrkamera) zu 33.790 Euro. Die Reichweite der Batterie wird mit 263 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit mit 140 km/h angegeben. Auf die Batterie gibt es eine Garantie von acht Jahren oder 150.000 Kilometern.

Eigene Vertriebstochter "Frey e-motion" gegründet

Für den Vertrieb der Elektroautos hat Frey Automobiles die Tochterfirma Frey e-Motion gegründet, an deren Spitze Frey-COO Stefan Gubi steht. Gubi verspricht, dass nach Bestellung das Auto in 24 Stunden zum Abholen bereit sei. Denn die MG-Autos stünden bei der Europazentrale von SAIC in Amsterdam zur Lieferung. "In der Regel beträgt die Lieferzeit für ein E-Auto drei bis fünf Monate." Großes Potenzial sehen Frey und Gubi im Flotten- und Firmengeschäft, aber auch bei Privaten (Familien und Pensionisten) im urbanen Bereich.

Im ersten Jahr wollen sie 1.000 Stück verkaufen und setzen dabei auf Rückenwind seitens der neuen Bundesregierung und einen möglichen Ausbau der Förderungen. Ab 2021 könnten weitere MG-Modelle verfügbar sein.

Toyota stellt erstmals nicht auf Vienna Autoshow aus

Kerngeschäft bleibe aber jenes mit Toyota und Lexus, wo Frey der größte heimische Händler ist. "Wir haben mit Toyota mit offenen Karten gespielt", betont Frey. Anfang des Vorjahres verkaufte Frey das Importgeschäft an Toyota selbst. Nun wurde die Händler-Partnerschaft um weitere vier Jahre verlängert. Mit der Gründung der Tochter Frey e-Motion gebe es eine klare Trennung der beiden Marken.

Auch hinsichtlich des Portfolios. Denn Toyota steht für Hybridtechnologie, wobei aber die Japaner erkannt hätten, dass E-Mobilität ein Thema sei. Mit entsprechenden Modellen sei aber erst in fünf Jahren zu rechnen, so Frey. Toyota selbst stellt heuer erstmals nicht auf der Autoshow aus.

Konkurrenz schläft nicht

SAIC und Frey sind allerdings nicht die einzigen, die auf einen "chinesische Revolution" am heimischen E-Auto-Markt bauen: im Frühjahr 2019 hat das Raiffeisen Lagerhaus den Exklusivvertrieb von Elektroautos der Marke JAC übernommen. Seit damals wurden vom SUV-Modell "S2" rund 100 Stück verkauft. Vor diesem Hintergrund besteht die Überlegung, weitere Modelle anzubieten. Das Lagerhaus ist mit JAC auch auf der Vienna Autoshow vertreten und wird hier erstmals das größere SUV-Modell "S4" präsentieren. (red)

www.frey-automobile.at

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