Ein magisches Datum für ein magisches Ballereignis mit einer magischen Schirmherrin – so lässt sich der heurige Opernball vorankündigen, denn der "Ball der Bälle", wie er gerne genannt wird, wird am 20.02.2020 stattfinden. Dienstagabend gaben Opernball-Organisatorin Maria Großbauer und Noch-Staatsoperndirektor Dominique Meyer im Rahmen einer Pressekonferenz die ersten Details zum Höhepunkt der Ballsaison preis.
"Die Königin der Nacht" als regiert über den Opernball
Ein Thema, oder besser, eine royale Figur wird den 64.Wiener Opernball prägen: so steht das Ballspektakel am 20. Februar 2020 ganz unter der Regentschaft der Königin der Nacht. Maria Großbauer hat die gefährlich-glanzvolle Figur aus der Oper "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart gemäß ihrem Konzept "Alles Oper" in den Mittelpunkt gerückt. "Sie wird omnipräsent sein", kündigte Großbauer an.
"Wir möchten unsere Gäste an Ort und Stelle und vor den TV-Bildschirmen mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der sternflammenden Königin mitnehmen", sagte die Organisatorin. Die Figur findet sich bei den Blumendekorationen wieder, bei den Lichterketten an den Logen, bei den Debütantinnensträußchen, bei der Ouvertüre während der Eröffnung, am Opernball-Plakat, beim Opernball-Eis "und so weiter bis hin zur Opernball-Disco". "Da magisch, dort mächtig, mal glanzvoll, mal gefährlich", so die Opernball-Organisatorin.
Premieren-Feuerwerk, hochkarätige Stars und singende Debütanten
Traditionsgemäß wird auch heuer die Opernballeröffnung wieder hochkarätig besetzt sein: so werden die Sopranistin Aida Garifullina ("Sempre libera" aus "La traviata") sowie der Startenor Piotr Beczala ("E lucevan le stelle" aus "Tosca") Soli zum Besten geben, bevor sie dann mit "Tanzen möcht' ich" aus "Die Csardasfürstin" zu hören sein werden. Dazu spielt das Wiener Staatsopernorchester unter der Leitung von Spitzendirigent Daniel Harding.
Die oberösterreichische Tanzschule Santner hat heuer zum zweiten Mal die Verantwortung für den Auftritt der Debütanten inne: nach der ersten Hebefigur bei der Eröffnung 2019 hält auch die diesjährige Choreographie eine Neuerung bereit: Erstmals werden Debütanten auch singen - und zwar den international verständlichen Text "Lalala" im Chor bei der Bauernpolka von Johann Strauß (Sohn).
Zeichen gegen Homophobie unterm Sternenhimmel
Eine Premiere, die im Vorfeld des Balles für besonders viel Aufsehen gesorgt hat, ist eine Premiere unter den Debütantinnen und Debütanten: den erstmals wird sich heuer ein gleichgeschlechtliches Paar unter den jungen Eröffnungstänzerinnen und Tänzern finden. Zwei heterosexuelle Freundinnen aus Deutschland haben sich beworben und wurden vom Ballkommittee aufgenommen: "Wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert", unterstrich Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Die Debütantinnen würden die Kleiderordnung (eine Dame ein weißes Kleid, die andere Dame einen schwarzen Frack, Anm.) und die Linkswalzer-Vorgabe respektieren. "Für mich ist damit alles in Ordnung", so Meyer. Aber natürlich wolle man auch ein "klares Zeichen gegen Homophobie" setzen.
Im Inneren der Oper strahlen heuer aber nicht alleine die von Christian Lacroix gestalteten Debütantinnen-Tiaren: Sternförmige Logengestecke mit Lichterketten aus 15.000 Lämpchen werden im großen Ballsaal den Eindruck eines leuchtenden Sternenhimmels erwecken.
Dunkel-mystische Blütenpracht und geheime Bar
Üppig wird der Blumenschmuck, der in den Nachtgarten der Königin der Nacht entführen soll. "Dunkel, mystisch, ausdrucksstark", wie Großbauer unterstrich. Dafür werden in den Bouquets Rosen, Hortensien, Nelken, Calathea, Anthurien, Monstera, Eukalyptus und Pampasgras in den Farben Lila und Dunkelviolett arrangiert.
So wie sich Mythen um die Königin der Nacht ranken, hört man auch geheimnisvolle Geschichten von einer Bar, deren genaue Location von den Organisatoren streng geheim gehalten wird. Erst am Ballabend werden in verschiedenen Räumen richtungsweisende Einladungen aufliegen. Aber selbst, wenn man den Ort herausgefunden hat, bleibt die Türe noch verschlossen. Diese öffnet sich mit nämlich nur mit einem Codewort, inspiriert durch das 250. Geburtstagsjubiläum Ludwig van Beethovens. "Ein kleiner Tipp: Es hat mit seiner Oper zu tun", verriet Großbauer.
Opernball-Dernière für Dominique Meyer
Abschied nehmen heißt es von Dominique Meyer, der am 20. Februar zum letzten Mal in seiner Funktion als Staatsoperndirektor den Ball besuchen wird. "Es hat sich in zehn Jahren viel verändert", bilanzierte er. Vor allem sei es ihm gemeinsam mit seinen Mitarbeitern gelungen, dass die Künstler des Hauses im Mittelpunkt stehen. "Der Opernball ist ein Künstlerball", freute sich der scheidende Direktor. Als Gast werde er das Society-Spektakel künftig eher nicht besuchen. "Das Kapitel ist abgeschlossen."
Nicht nur die Königin der Nacht, auch eine andere Figur wird am 64. Opernball eine Schlüsselrolle spielen: Auch heuer setzt das Ballhighlight wieder einen caritativen Schwerpunkt und sammelt mit einer Dorotheum-Auktion Spenden für den guten Zweck (LEADERSNET berichtete). So werden unter anderem mit eigens kreierten "Schwarzer Peter"-Spielkarten unter den Hammer kommen, deren Erlös wie schon in den Vorjahren für die Gruft der Caritas und Superar zugute kommen werden. Bisher konnten über 100.000 Euro eingenommen werden.
Neuerungen gibt es auch in der Riege der ORF-Moderatoren zu vermelden: neben den "Althasen" Alfons Haider und Mirjam Weichselbraun ist erstmals Teresa Vogl mit dabei. ORF2 steht ab 20.15 Uhr ganuz im Zeichen des Society-Spektakels.
Einen ersten Eindruck von den Highlights des 64. Wiener Opernballs finden Sie in unseren Fotogalerien von der Pressekonferenz hier und hier. (red)
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