"Die wichtigste Flasche Alkohol auf der Welt": Wodka frisch aus der Todeszone

Forscher haben Schnaps aus Tschernobyl-Getreide gebrannt.

Ein mögliches wirtschaftliches Lebenszeichen für Tschernobyl: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Großbritannien und der Ukraine haben gemeinsam einen Schnaps aus Getreide gebrannt, welches aus der Gegend in und um die Todeszone um den Ort stammt, an dem vor über 30 Jahren das verheerende Atomunglück passierte.

Obwohl der Name "Atomik" das Gegenteil vermuten lässt, ist der Alkohol nach Angaben der Forschenden von der Universität in Portsmouth nicht radioaktiv. Demnach wurde beim Getreide zwar Radioaktivität gemessen, im Wodka war davon nach dem Destillationsprozess jedoch nichts mehr nachzuweisen.

Wegweisendes Projekt

"Meiner Meinung nach ist das die wichtigste Flasche Alkohol auf der Welt, weil sie dabei helfen könnte, dass sich die BewohnerInnen in und um die Sperrzone wirtschaftlich erholen", erklärte der am Projekt beteiligte Universitätsprofessor Jim Smith. Die am Projekt beteiligten Wissenschafterinnen und Wissenschaftler wollen nun ein Unternehmen gründen und im kommenden Jahr mit der Produktion und Vermarktung des Alkohols beginnen. 75 Prozent der Gewinne soll den Einheimischen zukommen.

Nach dem Reaktorunglück im Jahr 1986 war im Radius von 30 Kilometern eine Sperrzone rund um das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks gezogen worden. Kommerzielle Landwirtschaft ist dort noch immer verboten. Reaktorblock 4 des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl war 1986 bei einem Sicherheitstest explodiert. Der GAU rund hundert Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew war der schwerste Atomunfall in der Geschichte, die Umgebung des AKW ist bis heute stark verstrahlt. (red)

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