Während 2011 nur 22 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal einen Immobilienmakler in Anspruch genommen haben, waren es 2019 schon 34 Przent. Jeder zehnte Befragte berichtete sogar, dass er schon zweimal oder öfter einen Makler beauftragt hatte.
Mehr Zuspruch als je zuvor
So das Ergebnis einer repräsentativen Studie vom market Institut Linz mit 1.000 Befragten über die Meinung der österreichischen Bevölkerung zum Thema Wohnen, Immobilien und Makler. Die Studie wird im Intervall von drei Jahren erhoben. Dabei stellt sich heuer klar heraus, dass sich die Maklerbranche generell über mehr Zuspruch als je zuvor freuen kann.
"Interessant dabei ist, dass in allen Bundesländern, Wohnortgrößen und in allen Altersgruppen die Maklernutzung zunimmt", erläutert Studienverantwortliche Birgit Starmayr von market. "Einzig die unter 30-jährigen liegen zurück, dafür schießen die 30 bis 40-jährigen massiv nach oben. Das dürfte weniger mit Einstellungsänderungen zu tun haben als viel mehr damit, dass die Kinder erheblich länger die Annehmlichkeiten von Hotel Mama nutzen als früher. Längere Ausbildungszeiten, prekäre Arbeitsverhältnisse und höhere Wohnkosten spielen da zusammen."
Digitalisierung als Job-Bringer
Die Tendenz, mehr als früher auf das Fachwissen der Makler zu setzen, sei insofern bemerkenswert, weil gerade die Digitalisierung als Makler-Jobkiller angesehen wurde. Das Gegenteil sei jedoch der Fall, ist Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria, überzeugt: "Wenn die technischen Möglichkeiten und Anforderungen immer vielfältiger und die Rechtsvorschriften immer komplizierter werden, dann ist neben Fachwissen, Erfahrung, Einfühlungsvermögen auch der technische Background der Vermarktung wichtig. 360-Grad-Fotos, Filme, Drohnenaufnahmen, Online-Terminbuchung bis zum digitalen Angebotsverfahren, das sind die Annehmlichkeiten, die sich moderne Käufer und Mieter erwarten."
Zukunft 1: Mehr Immobilientransaktionen bei den unter 50-jährigen
Der Trend zu häufigeren Wohnortwechseln hält an. In den nächsten 24 Monaten wollen acht Prozent der Befragten Immobilien kaufen und acht Prozent wollen mieten – in Summe 16 Prozent. Im Jahr 2013 lag dieser Wert noch bei neun Prozent.
Dabei sind Kauf- und Mietwunsch in den Altersklassen höchst unterschiedlich verankert: Während in der Gruppe der 16 bis 29-jährigen mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) in den nächsten zwei Jahren an eine neue Mietwohnung denkt, sind es bei den 30 bis 39-jährigen nur mehr acht Prozent und bei den 40 bis 49-jährigen nur mehr drei Prozent.
Dagegen plant in der Gruppe der 16 bis 29-jährigen nur jeder Siebente (14 Prozent) einen Immobilienkauf. Bei den 30 bis 39-jährigen sind es 13 Prozent, bei den 40 bis 49-jährigen elf Prozent und bei den über 50-jährigen nur vier Prozent.
Zukunft 2: mehr Makler
Auch bei der Frage, ob in Zukunft Makler zum Verkauf oder zur Vermietung herangezogen werden sollen, zeigt sich eine für die Vermittlerbranche positive Tendenz: 38 Prozent können sich die Inanspruchnahme eines Maklers gut vorstellen ("auf jeden Fall" und "eher schon" – Anm. d. Red.) dagegen nur 16 Prozent nicht.
"Die Qualitätsbemühungen der großen Maklerorganisationen, allen voran RE/MAX, aber auch der Wirtschaftskammer mit einem Berufsausweis in Verbindung mit einer Mindestausbildung und einer Qualitätskontrolle wie dem Immy, zeigen also auch Wirkung im Bild der Konsumenten", freut sich Ursula Pernica vom Fachverband der Immobilientreuhänder in der WKÖ.
Mehr Chancen, mehr Know-how, weniger Hindernisse
Als wichtigstes Motiv, warum Verkäufer oder Vermieter einen Makler beauftragen, wird der breitere Zugang zu vorgemerkten Kunden genannt (95 Prozent). Dann folgen die genaue Kenntnis von Markt und Preisen vor Ort (94 Prozent), die professionelle Beratung (91 Prozent), die Bequemlichkeit (90 Prozent), alles aus einer Hand (89 Prozent), die Zeitersparnis (87 Prozent) und die besseren Werbemöglichkeiten des Maklers (86 Prozent).
Dass die Maklerdienstleistung zusätzlich Geld kostet, ist zwar immer noch das wichtigste Hindernis für jene, die selbst verkaufen oder vermieten. Jedoch hängt die Kosten-Nutzen-Betrachtung betreffend Makler-Inanspruchnahme auch ganz wesentlich vom Bildungsgrad ab. Während nur ein Viertel der Volks- und Hauptschulabgänger (25 Prozent) jemals einen Makler beauftragt haben, waren es fast ein Drittel der Personen mit Fachschul- oder Lehrabschluss (32 Prozent) und 35 Prozent jener mit Matura. Im Bereich der Uni- und FH-Absolventen schnellt der Anteil derer, die sich eines Maklers bedient haben, auf knapp die Hälfte, nämlich auf 47 Prozent hinauf.
Markenbekanntheit: RE/MAX in Führung
Auf die Frage "Kennen Sie einen Immobilienmakler und wenn ja, welchen?" nannten 49 Prozent der Befragten spontan "RE/MAX", 25 Prozent "Sparkasse-Immobilien", "s-real" und "Realservice" und 19 Prozent "Raiffeisen-Immobilien und Realtreuhand". Weitere nennenswerte spontane Bekanntheitswerte hatten noch Volksbank-Immobilien und Oberbank-Immobilien mit fünf und drei Prozent. 40 weitere Namen lagen noch darunter.
Unter jenen Personen, die in den nächsten zwei Jahren einen Immobilienkauf oder eine Anmietung planen und demzufolge auch online suchen werden, schaffen drei Immobiliensuchseiten eine gestützte Bekanntheit von 50 Prozent oder mehr: willhaben.at mit 87 Prozent, immobilienscout24.at mit 68 Prozent und remax.at mit 50 Prozent. Alle anderen Plattformen wie immowelt.at, derstandard.at, immokurier.at, raiffeisen.at/immobilien, bazar.at oder kleinanzeigen.at liegen zum Teil knapp, zum Teil erheblich darunter. (red)
www.remax.at