Satte 75 Milliarden US-Dollar: so liest sich die beeindruckende Bewertung für das Start-up "Bytedance", das aktuell insbesondere dank der App "Tiktok fulminante Erfolge feiert. Mit dieser finanziellen Einschätzung wird "Bytedance" aktuell als das teuerste Jungunternehmen der Welt gehandelt – das 2012 gegründete chinesische Start-up hat mit "Tiktok" derzeit eine der angesagtesten Apps unter Jugendlichen in seinem Besitz. Der Nachfolger von "Musical.ly" ist zwar erst ein Jahr alt, wurde aber – die chinesische Version miteingerechnet– schon über eine Milliarde Mal heruntergeladen.
Der Entwickler Bytedance ist das teuerste Start-up der Welt mit einer Bewertung von 75 Milliarden US-Dollar. 2012 in China von Zhang Yiming gegründet, bietet Bytedance verschiedene Plattformen basierend auf Maschinenlernen am. Dazu gehören unter anderem der News-Aggregator "Toutiao", die Videoplattformen "Xigua" und "Vigo Video", die Selfie-Anwendung "Faceu", das indische Social Network "Helo" sowie "Buzzvideo", eine weitere Plattform zum Entdecken und Teilen viraler Videos.
Erfolg dank Übernahme von "Musical.ly"
2017 kaufte Bytedance die populäre App "Musical.ly" und führte sie 2018 mit der eigenen Videosharing-App "Tiktok" zusammen. Bei Tiktok können Nutzer 15 Sekunden lange Videos mit musikalischer Untermalung erstellen und posten. Populär sind etwa lippensynchrone Performances zu bekannten Songs. Inzwischen setzen auch Prominente und Firmen auf die App.
Der Clou dahinter: Jedes Video kann zum Hit werden, egal wie viele Follower ein Nutzer hat, erklärt "Basic Thinking". Bewertet werden demzufolge nicht nur die persönlichen Interessen der Nutzer, die Technologie dahinter analysiert auch Bild- und Textinhalte. So wird ausgesucht, welche Videos einem Nutzer gefallen könnten. Der Algorithmus stammt von der Nachrichten-App Toutiao. Tiktok soll nach Angaben von Bytedance inzwischen täglich 800 Millionen aktive Nutzer haben.
Das steckt dahinter
Im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Plattformen hat Bytedance seine App nicht ohne Monetarisierung gestartet. Nutzer können in Tiktok virtuelle Münzen erwerben, um beispielsweise spezielle Emojis zu kaufen. Berichten zufolge soll das Start-up damit bisher 75 Millionen Dollar verdient haben. Der Umsatz des Gesamtunternehmens soll in diesem Jahr 18 Milliarden Dollar betragen. 2020 werden 29 Milliarden anvisiert.
Und Apps sollen nicht das einzige Geschäftsfeld von Bytedance bleiben. Angeblich soll 2020 ein eigenes Smartphone auf den Markt kommen, wie die Financial Times unter Berufung auf Insider berichtete. Darauf vorinstalliert: natürlich die eigenen Apps. Ob das Smartphone ebenfalls ein Erfolg wird, ist unsicher. Auch Facebook hatte sich an einem ähnlichen Projekt probiert, mit einem Smartphone von Hersteller HTC – jedoch ohne Erfolg. (red)
www.bytedance.com