Zeichentrickfiguren machen Süßigkeiten ungesünder

Studie belegt: Cartoon-Charaktere auf Verpackungen sind ein Indiz für zu viel Zucker, Fett und Salz.

Bunte Verpackungen mit beliebten Cartoon-Charakteren und freundlichen Comicfiguren sollen besonders junge Konsumenten ansprechen, doch sind diese laut einer aktuellen Studie im wahrsten Sinne des Wortes mit Vorsicht zu genießen: wie die britische Wohltätigkeitsorganisation Action on Sugar erhob, sind in Süßigkeiten, die Zeichentrickcharaktere auf der Verpackung zeigen, oft extrem viel Zucker, Fett und Salz enthalten.

"Es ist schockierend, dass Unternehmen die Gesundheit unserer Kinder ausbeuten, indem sie Cartoon-Charaktere für ihre Produkte verwenden, vor allem bei Süßigkeiten. Kinder tun sich sowieso schwer, diesen Produkten zu widerstehen", meint Kather Hashem, Ernährungsforscher bei Action on Sugar.

Über 50 Prozent mit deutlich zu viel Zucker

Für die Studie wurden 526 Produkte untersucht. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Süßwaren, auch um Getränke, die alle Zeichentrickfiguren auf ihrer Verpackung zeigen und in größeren Supermärkten erhältlich sind. Sie wurden auf ihren Zucker- Fett- und Salzanteil untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Produkte nicht den Gesundheitsvorgaben entsprechen, die es erlauben würden, sie in Fernsehprogrammen für Kinder zu vermarkten.

Beispielsweise enthalten "Candy Bites" mit dem beliebten Zeichentrickcharakter "Peppa Wutz" 99 Prozent Zucker. Schokoriegel von Kinnerton, auf deren Verpackungen Charaktere der "PAW Patrol" zu sehen sind, haben mehr als 60 Prozent Zucker und 17 Prozent gesättigte Fettsäuren. Ein zwölf Gramm schwerer Riegel würde einen Vier- bis Sechsjährigen mit 38 Prozent seines maximal empfohlenen täglichen Zuckeraufnahme versorgen.

Vermarktung verbieten

"Muss man Kinder wirklich dazu verleiten, diese Produkten noch mehr zu wollen und ihren Eltern in den Ohren zu liegen, bis diese sie kaufen? Es ist an der Zeit, dass diese ungesunden Angewohnheiten der Unternehmen eingeschränkt werden", fordert Hashem. Action on Sugar ruft die britische Regierung dazu auf, die Verwendung von beliebten Charakteren für die Vermarktung ungesunder Produkte an Kinder zu verbieten. Nur 18 der untersuchten Produkte waren tatsächlich gesund, beispielsweise Obst, Gemüse oder Wasser. Speziell die Supermarktkette Lidl wurde in dieser Hinsicht für die Produkte ihrer Marke "Oaklands" gelobt. (red)

www.actiononsugar.org

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