"Time to say goodbye to T-Mobile" hieß es am Montagabend, als T-Mobile zur Abschiedsparty in die Marx Halle lud. Nachdem der pinke Mobilfunker im vergangenen Jahr unter viel Aufsehen den TV- und Festnetzanbieters UPC übernommen hatte, verschwinden nun beide Marktauftritte von der Bildfläche und erfinden sich gemeinsam neu. Unter dem neuen Namen "Magenta"– jenem intensiv pinken Farbton, der schon seit Jahrzehnten für die Deutsche Telekom steht – wurde soeben die Fusionierung abgeschlossen. Auch das markante "T" bleibt der Neo-Brand erhalten.
"Wir sind nun ein neues Unternehmen und wollen die Zugehörigkeit zum deutschen Mutterkonzern verdeutlichen" so Unternehmenschef Andreas Bierwirth im Rahmen der großangelegten Abendveranstaltung unweit der Unternehmenszentrale in Neu Marx, welcher eine gut abgeschirmte Pressekonferenz am Vormittag vorangegangen war.
Was schon eventtechnisch nach einem teuren Spaß klingt, ist auch in Zahlen ein beeindruckendes Unterfangen: das Unternehmen soll 20 Millionen Euro in die Umstellung investiert haben, 1,9 Milliarden Euro kostete die Übernahme von UPC.
Keine einschneidenden Veränderungen
Auf eventuellen Mitarbeiterabbau angesprochen erklärte Bierwirth, dass dies nicht vorgesehen sei – im Falle von Abgängen werde es allerdings keine Nachbesetzungen geben, so der CEO. Für Bestandskunden soll sich ebenso nichts ändern, betonte der Unternehmenschef. Die Verträge würden unverändert bestehen bleiben, lediglich die Mobilfunkkennung wird in den kommenden Wochen nicht wie bislang vermutet "T", sondern in "Magenta T" umbenannt. "Damit haben wir das 'T' und Österreich hat eine bessere Telekom", so Bierwirth.
Gigabit-Pionierarbeit
"Magenta Telekom" will sich nun als "vollständiger Anbieter", der neben Mobilfunk auch Festnetzinternet und TV im Angebot hat, positionieren. In Wien bietet die Firma dementsprechend Internet mit Gigabit-Geschwindigkeit an – als eine der "ersten Gigabit-Citys in Europa" und mit 900.000 Haushalten, wie Bierwirth betonte. Im Rest Österreichs will Magenta immerhin 500 Megabit pro Sekunde anbieten. Kunden bekommen das schnelle Festnetzinternet um 100 Euro monatlich. Das TV-Angebot soll nun in ganz Österreich genutzt werden können.
Zum Markenstart soll es entsprechende Einführungsangebote geben. Bei Vertragsabschluss bis 15. Juli 2019 wird man für eine 500 Mbit/s-Verbindung 49,99 Euro pro Monat zahlen, für 1 Gbit/s werden 99,99 Euro fällig. Nach dem Stichtag wird die Sache dann aber deutlich teurer. Für 1 Gbit/s verlangt Magenta dann etwa 199 Euro monatlich.
Unlimitiere Handynutzung als "Vorgeschmack auf die Zukunft"
Erst vor wenigen Wochen startete T-Mobile das erste 5G-Netz Österreichs, nun will Magenta auch beim neuen Mobilfunkstandard eine Vorreiterrolle einnehmen. Das Unternehmen wird zwei Handytarife einführen, die "5G-ready" sind. Mit Mobile Gold (150 Mbit/s) und Mobile Platin (300 Mbit/s) erhalte man zwar noch nicht die Geschwindigkeiten von 5G, dafür aber dafür unlimitierte Gesprächsminuten, SMS und Daten. Das soll ein "Vorgeschmack auf die Zukunft" sein – denn der Wegfall von Beschränkungen sei im Streaming-Zeitalter besonders wichtig, so Bierwirth.
Magenta Mobile Gold wird zur Einführung um 44,99 Euro (ohne Smartphone) angeboten, später soll es 49,99 Euro monatlich kosten. Magenta Mobile Platin wird zu Beginn um 59,99 Euro und ab dem 15. Juli um 64,99 Euro angeboten.
Vorstoß des Kabelfernsehens in unerschlossene Regionen
Mit Magenta soll das Kabelfernsehen nun auch in jene Regionen gelangen, die nie zuvor UPC hatten. Neben dem Kabelnetz sollen dafür auch mobiles Internet, Festnetzinternet sowie Hybrid-Anschlüsse genutzt werden. Neben einer eigenen Magenta TV App kündigte Bierwirth auch die Möglichkeit zum Abrufen des Fernsehangebot im Webbrowser an. Während UPC bisher nur in größeren Städten verfügbar war, soll mit Magenta das ganze Bundesgebiet abgedeckt werden.
Kunden werden neben anderen Goodies bis zu 200 digitale TV-Kanäle, davon fast 100 in HD-Qualität empfangen können. UPC-Bestandskunden sollen ab 7. Mai automatisch und ohne Zusatzkosten mehr HD-Kanäle erhalten. Magenta TV wird in verschiedenen Paketen verfügbar sein, die allesamt auch Internetzugang enthalten. Die Preise starten bei 29,99 Euro (100 TV-Kanäle, 40 davon in HD) und werden in den ersten drei Nutzungsmonaten günstiger angeboten.
Bei der T-Mobile Abschiedsfeier ließ sich Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Medien blicken – unter anderen sah man Bundeskanzler Sebastian Kurz, Digitalministerin Margarete Schramböck, Stadtrat Peter Hanke, Google Österreich-Chefin Christine Antlanger-Winter, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, WH Media Geschäftsführer Marcin Kotlowski, RMS-Chef Joachim Feher, LEADERSNET-CEO Paul Leitenmüller und viele andere. Eindrücke von der T-Mobile Abschiedsfeier finden Sie in unserer Fotogalerie. (rb)
www.magenta.at