ÖBB Bilanz 2018: "Erfolgreich auf Kurs trotz Gegenwind"

Erstmals mehr als eine Viertelmilliarde Fahrgäste auf Schiene – Alle ÖBB-Teilkonzerne liefern positiven Jahresabschluss.

Mit dem Sprung über die Marke von einer Viertelmilliarde Fahrgäste auf der Schiene, durch die Bank positiv wirtschaftenden Teilkonzernen und einer weiteren Umsatzsteigerung ziehen die ÖBB eine positive Bilanz für das Jahr 2018.

Der Konzernumsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf mehr als 5,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Zum siebenten Mal in Folge können die ÖBB mit 150,9 Millionen Euro ein deutlich positives Ergebnis vor Steuern (EBT) ausweisen.

213 Millionen Passagiere im Postbus

Insgesamt schenkten 261 Millionen Passagiere den ÖBB ihr Vertrauen. Seit 2008 stieg die Zahl der Zugpassagiere um 50 Millionen beziehungsweise 25 Prozent. Gemeinsam mit den 213 Fahrgästen des Postbusses waren 2018 knapp 474 Millionen Menschen mit den ÖBB unterwegs. Der EBT des ÖBB Personenverkehrs betrug 91 Millionen Euro.

"Diese Zahlen sind ein klarer Auftrag, weiterhin jeden Tag um das Vertrauen bestehender und neuer Fahrgäste zu kämpfen. Grundstein dafür ist die Einhaltung der hohen Qualität durch gezielte Investitionen in Infrastruktur und neue Züge", zeigt sich ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä zufrieden. Im abgelaufenen Jahr wurden mehr als 400 Millionen Euro in neue Züge und Garnituren investiert.

Positiver Güterverkehr in rauem Umfeld

Die Rail Cargo Group (RCG) konnte im vergangenen Geschäftsjahr ihren Umsatz deutlich steigern und ist neuerlich umsatzstärkster Teilkonzern. Die Ergebnisentwicklung sei allerdings hinter den Erwartungen geblieben. "Der harte Wettbewerb sowie steigende Kosten und Währungsverluste beim Forint drücken die Margen", teilt die ÖBB mit. Einem Umsatzplus von mehr als 100 Millionen Euro steht ein Rückgang des EBT um 18,9 Millionen Euro auf 23,5 Millionen Euro gegenüber. "Die RCG zählt damit aber weiterhin zu den wenigen europäischen Güterbahnen mit einem positiven Ergebnisbeitrag", freut man sich bei den Bundesbahnen.

"Fakt ist: alles spricht für den Transport von Gütern auf der Schiene. Die Bahn ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger. Mit Rail Freight Forward und Noah's Train setzte die RCG klare Schritte, um den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene in Europa bis 2030 von 18 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen", ist Matthä überzeugt.

Knackpunkt dabei seien allerdings die Rahmenbedingungen. Hier brauche es mehr Fairness im Vergleich zur Straße, kritisiert der ÖBB-Chef. Als "größtes Klimaschutzunternehmen des Landes" helfe die ÖBB, jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.

Investitionen in die Zukunft

Der Schwerpunkt der Investitionen lag auch 2018 wieder bei der ÖBB Infrastruktur. Insgesamt wurden knapp zwei Milliarden Euro in Neu- und Ausbauten sowie die Erhaltung der Infrastruktur investiert. Das EBT liegt bei 45,3 Millionen Euro. Im Personenverkehr werden bis 2024 rund 2,8 Milliarden Euro in neue und modernisierte Züge investiert.

© ÖBB/Marek Knopp

Arnold Schiefer © ÖBB/Marek Knopp

"Die ÖBB haben 2019 wieder viel vor. Mit unseren Investitionen sichern wir zehntausende Arbeitsplätze in- und außerhalb der ÖBB und steigern die Qualität für unsere Kundinnen und Kunden in allen Teilbereichen des Unternehmens", sagt ÖBB-Finanzvorstand Arnold Schiefer.

Herausforderung Generationswechsel

Ein weiterer Schwerpunkt im kommenden Jahr gilt dem Generationenwechsel. "Wir brauchen 10.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wegen der Pensionierungswelle stehen wir jeden Tag im Wettbewerb um die hellsten Köpfe. Allein 2018 wurden mehr als 3.600 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. Mehr als 500 davon waren Lehrlinge", so Schiefer. (as)

Impressionen von der Pressekonferenz finden Sie hier.

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